RF: Pressemitteilung
„Willich wird weiter zur Schlaf- und Pendlerstadt“, so die Worte von Volker Schubert, Grünen-Mitglied des Seniorenbeirats, als er die Nachricht von der Schließung des Katharinen-Hospitals in Alt-Willich mit in die gestrige Fraktionssitzung brachte. Neben der Sorge um die Zukunft der bald gekündigten Mitarbeiter des Hauses wurde in der anschließenden Runde schnell deutlich, dass nun primär gilt, die offene Frage der medizinischen Grund- und Notfallversorgung der Willicher Bevölkerung zu klären. „Gerade der Versorgungsaspekt ist von existenzieller Bedeutung für die Bevölkerung eines Mittelzentrums wie Willich – wenn man denn noch von mittelzentraler Ausstattung sprechen kann“, fasst Fraktionssprecher Dr. Raimund Berg die Bedenken der Grünen zusammen. Berg weiter: „Es muss nun auf den Prüfstand, wie die Pläne der Rettungseinsätze ausfallen und welche medizinischen Teilbereiche des Krankenhauses eventuell noch in Willich bleiben und weiter oder selbstständig geführt werden könnten, weil sie profitabel sind.“
Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ratsfraktionen und der Stadtverwaltung in der Auseinandersetzung mit dem kirchlichen Klinik-Verbund, der Träger des Katharinen-Hospitals ist, stellt dabei für die Grünen gegenwärtig das richtige Mittel dar. Ratsfrau Anne Specht bringt die Meinung der Grünen auf den Punkt: „Nur zusammen als formierte Willicher Bürgerschaft können wir die derzeitige Lage zum Besseren wenden, wobei zuerst die betriebswirtschaftlichen Gründe, die nach Ansicht der Träger-Leitung letztlich zur Schließung geführt haben, gegengecheckt werden müssen – angesichts der Plötzlichkeit des jetzigen Ereignisses, der vor wenigen Jahren noch erfolgten Millioneninvestitionen in den Standort und der jetzigen großen Enttäuschung ist das sehr wichtig“.
Schon heute Abend in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses will die Grünen-Fraktion die Schließung des Willicher Hospitals ansprechen und für ein gemeinsames weiteres Vorgehen werben. Allerdings müssten dann auch noch einmal die Thematik der Krankenhaus-Übergabe 2007 durch die St.-Katharina-Gemeinde und die Rolle der Verwaltungsspitze vor der jetzt angekündigten Schließung behandelt werden. Ferner wird sich im Zuge der Schließung auch die Willicher Innenstadtdebatte verändern – Stichwort: Integriertes Handlungskonzept – mit noch ungewissem Ausgang.