Sportausschuss:  JA zu Willicher Dirt- Bike-Anlage – NEIN zu Steuermittelverschwendung

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In der einberufenen Sondersitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit am 9. November stellte die Verwaltung ein mögliches „neues“ Vorgehen zur Planung und Realisierung der Dirt-Bike-Anlage in Schiefbahn vor. Mit der Übernahme der Baupläne von der Stadt Meerbusch will die Verwaltung bei gleichbleibenden Kosten eine umfassendere Anlage errichten als ursprünglich vorgesehen. So soll es möglich sein neben der Dirt-Bike- auch eine Pump-Track- und eine Skater Anlage zu bauen.
Gleichbleibende Kosten bedeutet, dass es bei 450.000 € Gesamtkosten bleiben soll. Diese Summe bereitet den GRÜNEN Bauchschmerzen, zumal jetzt schon zu befürchten ist, dass es nicht bei dieser Summe bleiben wird.
Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Christian Winterbach, wies in der Sitzung daraufhin, dass angesichts der weltpolitischen Lage, Krieg – Wirtschaftskrieg – Energiekrise – Inflation, und den sich daraus ergebenden finanziellen Verwerfungen auch für die Stadt Willich, ein Projekt mit so hohen Gesamtkosten nicht in die Zeit passt. „Wir haben schon ein Millionendefizit im Haushalt und sollten sorgfältig mit dem Steuergeld unserer Bürgerinnen und Bürger umgehen“, sagte Winterbach.

In anderen Gemeinden sind Dirt-Bike-Anlagen für deutlich weniger Geld realisiert worden. Darauf hat auch die FDP mehrfach hingewiesen. So kostete die Anlagen in Grefrath lediglich rund 20.000 €. Die GRÜNEN sind für eine Dirt-Bike-Anlage in Willich als Ersatz für die unerlaubt betriebene Anlage im Klosterwäldchen, vergleichbar mit der Anlage Grefrath.  In Anbetracht der schwierigen Haushaltslage ist jetzt einfach nicht die Zeit für kostspielige Leuchtturmprojekte.

Es geht hier nicht um die Frage, ob wir für unsere jungen Menschen in der Stadt nichts tun wollen. So ist die Freigabe für mehr Personalstunden in den Jugendzentren nach Überzeugung der GRÜNEN längst überfällig, wird aber von der CDU mit Hinweis auf zusätzliche Personalkosten ausgebremst. Darüber hinaus darf man auch nicht aus dem Blick verlieren, dass wir hier in Willich in jedem Ortsteil sehr gute Sportstätten vorhalten, um die uns sämtliche Kommunen um uns herum beneiden und in die in den letzten Jahren viel Geld investiert worden ist. Von einem drohenden Bewegungsmangel aufgrund eines Angebotsdefizits kann weder im Hallensport noch draußen die Rede sein.

Die GRÜNEN mahnten auch an, dass das Betreuungskonzept in der Sondersitzung nicht vorgelegen hat, obwohl dies eine der Förderbedingungen des Landes ist.  Winterbach verwies darüber hinaus auf die Vorschriften der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, wonach die Stadt Meerbusch nicht ohne Weiteres die Baupläne weiterreichen darf. Hierzu erwarten die GRÜNEN kurzfristig eine schriftliche Erklärung seitens des Architekten aus Meerbusch, zu welchen Konditionen er bereit ist der Stadt Willich seine Pläne zu überlassen.

Entgegen der Hinweise von FDP und GRÜNE ergab die Abstimmung im Ausschuss mit den Stimmen von CDU, SPD und Für Willich eine Zustimmung für das geplante Vorgehen der Verwaltung. Es wurde zugesichert, dass die Kosten von 450.000 € nicht überschritten werden. Um das einhalten zu können, soll in 3 „Tranchen“ geplant werden. Erst die Dirt-Bike-, dann die Pump-Track- und dann die Skater-Anlage, also „Teilplanungen“ je nach abzusehenden Kosten.

Das Thema soll auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 22. November.

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