GRÜNE: Stärkung der etablierten Einzelhandelsstruktur und mehr Verkehrssicherheit bei Planungen zum Vollsortimenter notwendig

Roland Müller
Roland Müller (Foto: Horst Wiedemann)

Im Zuge der weiteren Beratungen und Entscheidungen zum Vollsortimenterstandort in Anrath regt an die Fraktion der GRÜNEN im Willicher Stadtrat ein integriertes Gesamtkonzept für die zukünftige Gestaltung des Anraher Ortskerns an. Dabei sind der bestehende, inhabergeführte Einzelhandel und Anschluss und Öffnung zum Ortskern ebenso bei den Planungen zu berücksichtigen wie eine Verkehrslösung als Voraussetzung der Realisierung am angedachten Standort.

Klar ist für die GRÜNEN, dass eine bessere Versorgung von allen und jedem gewollt wird, aber ebenso gelten muss, die negativen Begleiterscheinungen gegenüber den Vorteilen für das Allgemeinwohl abzuwägen und womöglich zu reduzieren, bevor eine finale Entscheidung unwiderrufliche Fakten schafft.

Zwei Punkte sind aus Sicht der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN besonders wichtig:

Zum einen ist eine Verkehrslösung dringend nötig. Die bisherigen Planungsideen auf Grundlage der bestehenden Infrastruktur sehen noch keine geeigneten Verkehrslösungen vor. “Mit dem Entwickler des Geländes und dem Kreis als Eigentümer der Raiffeisenstraße muss gemeinsam eine tragfähige Lösung geschaffen werden, die mehr Sicherheit schafft. Wir haben im Kreis die höchste Zahl an Fahrradunfällen in ganz NRW – und die Stadt Willich ist vorne dabei. Da wollen wir künftig mit jeder neuen Planung gegensteuern!”, erklärt Ratsmitglied Roland Müller. Ein Verkehrskonzept muss die Unsicherheit v.a. für Verkehrsanfänger, die bereits jetzt bestehen, durch Maßnahmen wie Zebrastreifen oder Verbreiterung von Fahrradwegen reduzieren und das Gebiet über die engen Baugrenzen hinaus für den nichtmotorisierten Verkehr nutzerorientiert umgestalten.

Zum anderen ist es wichtig den Einzelhandelsstandort Anrath zu stärken. Das zu entwickelnde integrierte Gesamtkonzept für den Einzelhandelsstandort muss die angrenzenden Verkehrs- und Einzelhandelsflächen als Gestaltungsgebiet einbeziehen. Dies erscheint vor dem Hintergrund der positiven Erfahrungen von integrierten Lösungen in Alt-Willich sinnvoll. Gerade der Netto-Neubau in Vorst könnte enorme Auswirkungen auf die Filiale samt Immobilie in Anrath haben. Eine bauliche Öffnung zum Ortskern hin sollte in allen Fällen Voraussetzung beim Bau des Vollsortimenters sein. Die Weiterentwicklung der Einkaufsmöglichkeiten durch einen Vollsortimenter in Anrath sollen perspektivisch die Zentrumsstruktur stärken, ohne innerörtlichen signifikanten Umsatzverlust bestehender Einzelhändler. Dabei kann beispielsweise durch komplementäre Warenangebote mehr Kaufkraft effektiv gebunden werden.

Die GRÜNE Fraktion wird die weitere Planung insbesondere in Bezug auf ein befruchtendes Zusammenspiel zwischen etablierten Einzelhändlern und dem Vollsortimenter sowie Verkehrsplanung und Umweltbelastung weiter kritisch-konstruktiv zum Wohle des Ortsteils Anrath begleiten.