Grüne Städtebau-Alternativen für Willich 20 September, 20131 Mai, 2016 Pressemitteilung „Politik aus einem Guss dringend gesucht!“ Auf diesen Nenner können die jüngsten Beschlüsse des Planungs- sowie des Haupt- und Finanzausschusses aus Sicht der Willicher Grünen gebracht werden. Es zeigt sich wieder einmal, dass Betondenken bei den anderen Fraktionen dominiert und dass gar nicht erst versucht wird, ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Maßnahmen stadtweit im Gesamtzusammenhang zu erörtern. Zu einigen Diskussionspunkten der letzten Zeit steht die Fraktion von B’90/Die Grünen im Rat der Stadt Willich wie folgt:1. Der Grünen-Vorschlag zur Nutzung des Vorwerks durch die Orangerie wird kleingeredet und kostenmäßig hoch gerechnet. Die Fragen zu Personalzahlen und zur Raumsituation der Verwaltung werden – durch die Verwaltung! – geschoben. Auf den Bericht Ende des Jahres sind nicht nur die Grünen gespannt: Politik aus einem Guss sieht anders aus! Das alles im Schlosspark wirkt nicht gerade ökologisch, wirtschaftlich und landschaftsästhetisch nachhaltig.2. Quasi-natürlich bekundet die Verwaltung trotz der massiven Personalabschmelzung der letzten Jahre, dass sie räumlich z.Zt. keine Alternativen sehe. Dieser Selbsterhaltungstrieb kann aber keinen kostenärmeren und bürgerfreundlichen Lösungen im Weg stehen. Wie schon in der Pressemitteilung vom 3.7. geschrieben: Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag darf die Alleeschule nicht ungenutzt herumstehen! An dieser Stelle kann die Orangerie-Vorwerk-Idee der Grünen mit der Alleeschulnutzung zusammengebracht werden. Beispielsweise könnte die heute im Vorwerk des Schlosses beheimatete Kämmerei in die Alleeschule ziehen, sollte sich bis Ende des Jahres kein den politischen Vorgaben entsprechender privater Investor finden. In diese Richtung wird B’90/Die Grünen antragsmäßig arbeiten.3. Nicht aus einem Guss ist dagegen das Container-Dorf für einen privatrechtlichen Nutzungszweck inmitten des einzigartigen Baumbestands des Neersener Schlossparks. Samt Infrastruktureinrichtungen und Besucher- und Ver-/Entsorgungsverkehr wird hier unverhältnismäßig stark in den lokalen ökologischen Haushalt und das Landschaftsbild eingegriffen. Keine Frage: Die alte Orangerie war ein herrlich gelegenes Unikat der gesellschaftlichen Naherholung. Jedoch finden die Grünen es nun wirtschaftlich bedenklich, a) wenn hier einem Gastronomen der Hof gemacht wird, der an seinem alten Standort immer noch 40 Außenplätze bereitstellen darf, b) die Stadt Willich zunehmend öfter in die Rolle des Verpächters im Bewirtschaftungsgewerbe schlüpft – was passiert, wenn der künftige Pächter aus welchen Gründen auch immer den Betrieb nicht mehr fortführen kann oder möchte? – und c) das Planungsdezernat in Sachen Beschwerdemanagement und Planungs- und Vertragsgestaltung derart versagt hat, dass die Streitsache nicht mehr frühzeitig einvernehmlich und ohne Gerichtstermin mit dem Nachbarn gelöst werden konnte, der eine Schlossparkecke für seine Privatzwecke gepachtet hat, die planerisch eine Freizeitnutzung für Kinder und Jugendliche vorsieht. Für 50.000 EUR soll jetzt allein die Orangerie umgebaut werden, da sie für den Gastronomiebetrieb am neuen Standort logischerweise nicht mehr benötigt wird. B’90/Die Grünen sprechen sich weiterhin gegen dieses Konzept aus.4. Willicher Straße/Schiefbahner Dreieck: Nach Auffassung von B’90/Die Grünen ist hier a) gemeinsam mit den betroffenen Bürgern ganz klar zuerst die Verkehrsproblematik anzugehen, bevor b) dann mit der Bevölkerung über die Möglichkeit einer Bebauung des Areals in Schiefbahn gesprochen werden könnte und c) danach Politik und Verwaltung das weitere Verfahren in die Hand nähmen. Hektischer Zeitdruck hilft den Anwohnern überhaupt nicht! In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Grünen einer Nordumgehung skeptisch gegenüber stehen, weil der überwiegende Teil des Schiefbahner Verkehrs innerörtlicher Verkehr ist (Besorgungsfahrten). Die einzige langtragende Lösung neben einer dauerhaften Verlangsamung der Fahrgeschwindigkeiten auf der Willicher Straße – auch angesichts einer alternden Bevölkerung – lautet schon jetzt: Der ÖPNV muss gestärkt werden! Wenn dann einmal gebaut werden sollte, wären fernerhin der Mietwohnungsbau (evtl. mit Belegungsbindung) zur Entlastung einkommensschwächerer Haushalte und zur Angebotsschaffung für Familien mit mehreren Kindern auf dem Willicher Wohnungsmarkt und die Errichtung von Mehrgenerationenhäusern gezielt in den Fokus zu nehmen. Die Mietpreise für diese Personenkreise könnten sich folglich entspannen und eine vielfältige soziale Mischung käme zustande. Ein Düsseldorfer Vorort muss Schiefbahn nicht werden!