GRÜNE sehen weitere Investitionen in Kinder als Schwerpunktthema für den Haushalt 27. November 202327. November 2023 Pressemitteilung „Unsere Kinder sind unsere Zukunft“, sagt Claudia Poetsch, Vorsitzende des Ortsverbandes der GRÜNEN in Willich. „In Willich werden Kindergärten mit einer überdurchschnittlichen Ausstattung gebaut, dazu keine Kosten gescheut. Gleichzeitig wird aber bei Fachkraftstellen gebremst und auf den angespannten Haushalt verwiesen. Darüber bin ich erstaunt und auch verärgert“ so Poetsch weiter. „Unsere Kinder haben nichts von topmoderner Architektur und Ausstattung, wenn das Personal fehlt.“ Die Folgen einer zu knappen Personalausstattung sind vielfältig und vor allem bekannt: Überlastete Erzieherinnen, hoher Krankenstand, Eltern, die sich nicht auf die Betreuung ihrer Kinder verlassen können und um ihren Arbeitsplatz und damit zum Teil auch um die eigene Existenz fürchten müssen. Kinder zu haben ist in Deutschland immer noch Armutsrisiko Nummer 1. Fast 100 Kinder in Willich hatten mit Beginn des Kindergartenjahres 2023/2024 keinen Kita-Platz. Davon waren oder sind auch Kinder betroffen, die kurz vor der Einschulung stehen. Folgen mangelnder Förderung in Kitas werden in die Grundschulen weitergetragen. Ruht plötzlich der Kita-Betrieb müssen Eltern zwangsweise einspringen. Sie fehlen dann als Fachkräfte in ihren Firmen, wo sie so dringend benötigt werden. Das trifft vor allem die Frauen. Homeoffice ist auch keine Lösung. Sparen an dieser Stelle ist ein Fehler, so die Auffassung der GRÜNEN-Fraktion im Stadtrat. Die Grünen haben sich für eine Personaldeckung in städtischen Betreuungseinrichtungen von über 100 % stark gemacht. So hätte die Betreuungsqualität gesichert werden können, wenn Personal, wodurch auch immer, ausfällt. Das stieß auf Ablehnung bei CDU und SPD.Die GRÜNEN zielen mit ihren Haushaltsanträgen darauf die Stadt Willich zu den notwendigen Weichenstellungen zu bewegen. Sie fordern, zusätzliche Kitaplätze einzurichten statt noch mehr teure Großtagespflegestellen zu fördern. Die Elternbeiträge im kommenden Jahr nicht noch zu erhöhen sehen die GRÜNEN als eine Geste des Verständnisses für die Eltern, vor der Not der bereits seit vier Jahren anhaltenden unsicherer Betreuungslage. Bereits im September hatte die Landesregierung angekündigt, die Kindpauschale für das Kindergartenjahr 2024/25 um 10 % statt 6 % erhöhen zu wollen. Da sich die Anpassung der Elternbeiträge in Willich aufgrund der Satzung automatisch an dieser Erhöhung orientiert, käme hier eine stattliche Beitragserhöhung auf die Eltern zu. In zurückliegenden Jahren betrug die Erhöhung lediglich zwischen 1-2 % und hatte bereits letztes Jahr mit über 3 % einen Spitzenwert erreicht. Für eine Familie mit einem Kind ab dem 2. Lebensjahr und einer Einkommensstufe zwischen 84.000 und 90.000 Euro würde das innerhalb von zwei Jahren Mehrausgaben von 875 Euro im Jahr bedeuten. „Das muss vor dem Hintergrund einer Kita gesehen werden, in der für mehrere Wochen, wenn nicht Monate die Betreuung nicht an allen Tagen bzw. nicht im Umfang der gebuchten 45 Stunden pro Woche stattfindet und vielleicht ein Elternteil bereits Gehaltseinbußen wegen Reduktion der Arbeitszeit in Kauf nehmen musste. Wir möchten das den Eltern nicht zumuten und sind gespannt, wie die anderen Fraktionen sich hier verhalten“, erklärt abschließend Dr. Sabrina Keil, Obfrau der GRÜNEN im Jugendhilfeausschuss.