Grüne informieren sich über Inklusion an Nettetaler Gesamtschule 5. Juni 20131. Mai 2016 Foto: Grüne Willich “Wissen wächst im Netzwerk”, ist der Leitsatz von Holger Wildemann, Klassenlehrer einer sogenannten Integrationsklasse der Gesamtschule Nettetal, den sich auch die Willicher Grünen zu Herzen genommen haben. Auf Einladung von B’90/Die Grünen kam Wildemann gemeinsam mit seiner Kollegin Monika Wirtz zu Besuch zur letzten Fraktionssitzung, um dort eine Möglichkeit schulischer Integrations-/ Inklusionsarbeit vorzustellen und den Bündnisgrünen bei ihrer politischen Entscheidungsfindung Expertenwissen an die Hand zu geben. Wirtz, die vor ihrer Arbeit als Sonderpädagogin bereits im Jugendamtsbereich tätig war, begann ihren Vortrag mit einem kleinen Dämpfer: “Auch wir sind keine inklusive Schule – aber wir machen uns auf den Weg!”. Der Weg von der integrativen zur inklusiven Schule ist dabei, ihrer Ansicht nach, erst einen Fingerbreit geschehen – freilich zum richtigen Zielpunkt hin. 2001 hatte die Nettetaler Gesamtschule das erste Mal Schülerinnen und Schüler mit Handicap aufgenommen, nachdem sich der Elternverein “Kindertraum” gegründet hatte und für den “Gemeinsamen Unterricht” geworben hatte. Der Verein arbeitet nicht nur an Konzepten mit, sondern finanziert auch die für das dortige Gelingen unverzichtbaren Integrationshelfer – Studenten der Hochschule Nijmwegen – gemeinsam mit dem Kreis. Knapp 40 der derzeit etwa 870 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Nettetal haben ein Handicap, eine Schülerin mit dem Förderschwerpunkt “Körper und Motorik” besucht mittlerweile die gymnasiale Oberstufe. Unterstützt werden die Lehrer von acht Integrationshelfern und fünf Sonderpädagogen, die sich mit um die Klassen kümmern (eine I-Klasse pro Jahrgang), die von 4-8 Kindern mit Handicap besucht werden. Besonders spannend fanden die Grünen die Tatsache, dass die integrativen Klassen zu 2/3 die Jahrgangsbesten sind. “Hier sieht man, dass soziales Miteinander für alle Beteiligten Vorteile hat”, so das grüne Ratsmitglied Anne Specht. Ein Punkt, der in der folgenden Diskussion immer wieder aufkam, war, dass das Menschenbild aller Beteiligten passen muss. Ein Schulleiter muss vom Konzept genauso überzeugt sein, wie das gesamte Kollegium. “Wir wollen keiner Schule etwas aufzwingen, da Inklusion so nicht funktioniert”, stellt Schulausschussmitglied Manuel Paas diesbezüglich fest. Merlin Praetor, der für die Grünen im Sozialausschuss sitzt, ergänzt: “Wir glauben, dass wir in Willich sehr engagierte Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer haben, die mit der richtigen Förderung seitens der Stadt ein gutes Bildungsergebnis wie in Nettetal auch hier in Willich realisieren könnten.” Die Grünen werden hierzu Anfragen an die Stadt und die weiterführenden Schulen stellen, um den Status quo zu eruieren. Weitere Schritte zur Inklusion im Sekundarschulbereich sollen dann möglichst kooperativ – eben im Netzwerk mit den Schulen/Schulkonferenzen, der Verwaltung und den anderen politischen Fraktionen – erfolgen. Zum Abschluss luden die zwei Pädagogen die Grünen noch zu einer Besichtigung ihrer Schule ein. Hierbei werden Klassen im Unterricht besucht, so dass das Konzept in toto und in Aktion studiert werden kann.