Willich, 8. Dez 23 – Pressemitteilung
In der letzten Sitzung des Planungsausschusses wurde ausführlich das weitere Vorgehen zum Parkplatz vor dem St. Bernhard-Gymnasium diskutiert. Neben der in den Anträgen von GRÜNEN und FDP geäußerten Frage, ob bei der derzeitigen Haushaltssituation der Stadt eine Überarbeitung finanziell vertretbar ist, wurde auch über die vorgelegten Vorplanungen und Ausbaukonzepte der Verwaltung erörtert.
Man war sich einig, dass die Minimalvariante auf Basis des aktuellen Zustandes nicht sinnvoll ist. Daher wurde im Ausschuss vor allem über die Variante 2 mit einer Neuanlage des Gesamtbereiches beraten.
Aus Sicht der GRÜNEN geht diese Konzeption jedoch an den aktuellen Zielsetzungen der Stadtplanung vorbei.
„In der Stadt Willich besteht zwischen allen Fraktionen und der Verwaltung Einigkeit, dass als Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Entwicklung lebenswerter Ortskerne der motorisierte Individualverkehr (MIV) reduziert werden soll.“ betont Christian Winterbach, Fraktionsvorsitzender und Obmann der GRÜNEN im Planungsausschuss. „Erst vor kurzem wurde daher das Mobilitäts- und Verkehrskonzept für die Stadt Willich (MoVe) mit dem Szenario 3 (klima- und bürgerfreundlicher Verkehr) einstimmig vom Rat verabschiedet. Dies beinhaltet, dass der MIV von derzeit 62% auf 44% reduziert und dementsprechend der Anteil des umweltverträglichen Verkehrs (hier insbesondere Fahrrad und ÖPNV) erheblich steigen soll.“ ergänzt er.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die umweltfreundlichen Verkehrsträger attraktiver zu machen und dafür insbesondere die vorhandene Infrastruktur quantitativ und qualitativ deutlich auszubauen. Neben der überfälligen Verbesserung der Klimabilanz im Bereich des Verkehrs bedeutet dies auch lebenswertere Ortskerne, da Emissionen wie Lärm und Abgase sowie Gefahrenquellen deutlich reduziert werden können.
Diese vom Fachausschuss und Rat beschlossene Grundlinie muss aus Sicht der GRÜNEN auch bei den Planungen zur Parkplatzfläche am St.-Bernhard-Gymnasium Berücksichtigung finden.
Entsprechend dem Antrag der GRÜNEN sollen daher die Stellplätze für Pkws reduziert, die Stellplätze für Fahrräder jedoch erheblich ausgebaut und durch eine Überdachung auch deutlich attraktiver gestaltet werden. „Außerdem sollen die vorhandenen Bäume, soweit planerisch sinnvoll, geschont und erhalten werden, da in der Stadt Willich der Baumbestand entgegen den klimatischen Erfordernissen tendenziell abnimmt und Nachpflanzungen auf Grund von Personalengpässen nur unzureichend möglich sind.“ bemerkt Sina Kingen, Ausschussmitglied der GRÜNEN.
Mit den o.g. ergänzenden Zielvorgaben wird nach Meinung der GRÜNEN eine Verschiebung des Verkehrs vom MIV zum Fahrrad unterstützt und die neue Zielsetzung auch für die Bürger und insbesondere Schüler und Schülerinnen sichtbar. Positiv wurde vermerkt, das der ÖPNV bei der vorgelegten Planung bereits durch eine Neugestaltung und barrierefreie Ausführung der Haltestelle aufgewertet wird.