Flughafenexpansion stoppen 6 Mai, 20206 Mai, 2020 Die Flughafen Düsseldorf GmbH (FDG) hat 2015 einen Antrag auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses gestellt. Teil dieses Beschlusses ist die Erhöhung des Flugverkehrs um ein Drittel. Die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren liegen aktuell – mitten in der Corona-Pandemie – aus. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Willich rufen zur Einsendung von Einwendungen auf. Die Auslegung der Unterlagen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der weltweite Flugverkehr nahezu ruht und der Flughafen Düsseldorf mit nachhaltig weniger Verkehr rechnet und daher sogar die Entlassung von knapp einem Viertel aller Mitarbeiter plant.In dieser Zeit einen Beschluss zur Erweiterung der Kapazitäten des Düsseldorfer Flughafens herbeiführen zu wollen, passt da weder zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen noch dem gesunden Menschenverstand. Was jetzt laut den GRÜNEN gebraucht wird, sind ganzheitliche Verkehrskonzepte und keine von Einzelinteressen getriebene Maßnahmen. »Ziel muss sein, das Schienennetz mit höchster Priorität auszubauen, damit Inlandsflüge in einem vergleichsweise kleinen Land wie Deutschland, Frankreich lässt grüßen, an Bedeutung verlieren. Damit könnte ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz und zum Schutz der Bevölkerung vor krankmachenden Lärmemmissionen und Luftschadstoffen geleistet werden.«, so Claudia Poetsch, Bürgermeisterkandidatin der GRÜNEN in Willich. Wegfallende Inlandsflüge schaffen automatisch freie Kapazitäten, die sich das Flughafenmanagement für mehr Flexibilität wünscht. »Es ist unverantwortlich, dass die gravierenden Änderungen, die die Corona-Krise unwidersprochen mit sich bringen wird, völlig außer Acht gelassen werden sollen«, so Poetsch. Tourismus- wie Wirtschaftsverbände sind sich einig, dass sich das Reiseverhalten spürbar verändern wird. Wirtschaftsräume werden sich neu definieren und die Möglichkeiten der Digitalisierung, die gerade jetzt im Lockdown vielfach erprobt und als praxistauglich erlebt werden, werden viele Flugreisen überflüssig machen. Jetzt, wo Grundrechte mit Rücksicht auf die Gesundheit der Bevölkerung eingeschränkt sind und Info-Stände und Versammlungen verboten sind, ist die Durchsetzung eines solchen Verfahrens für die GRÜNEN höchst undemokratisch. Auch Willicher Bürgerinnen und Bürger wären von der Kapazitätserweiterung ganz unmittelbar betroffen, denn mit der Erweiterung von 45 auf 60 Starts pro Stunde sind vor allem deutlich mehr Flugbewegungen in den frühen Morgenstunden verbunden. Umso wichtiger ist es jetzt, laut den GRÜNEN, ein Zeichen für Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz und eine echte Mobilitätswende zu setzen.Die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren sind in der Zeit vom 04.05.2020 bis 12.06.2020 im Technischen Rathaus in Neersen während der Dienststunden einsehbar oder auf der Website vom Landes-Verkehrsministerium aufzurufen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Willich rufen dazu auf vom Bürgerrecht gebrauch zu machen und Einwendung gegen das Planfeststellungsverfahren zu erheben. In Einwendungen kann man geltend machen, wie persönliche Belange durch die geplante Kapazitätserweiterung beeinträchtigt werden. Die Einwendung muss schriftlich oder zur Niederschrift bis spätestens zum 26.06.2020 unter Angabe des Aktenzeichens 26.01.01.01-PFV DUS bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Postfach 300865, 40408 Düsseldorf oder bei der Stadt Willich, Hauptstraße 6, eingegangen sein und muss sich auf die Inhalte der vor Ort oder im Internet ausgelegten Unterlagen beziehen.