Antrag: Entwicklung eines Bürgerwalds

Beispielbild Bäume (Foto: Madison Nickel)

Die im Rat der Stadt Willich vertretene Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt den Antrag:

a) Flurstücke in der „Donk“, die zwischen einzelnen, noch vorhandenen Waldstücken liegen, sukzessive zu erwerben, um dort Wald aufzuforsten mit dem Ziel ein zusammenhängendes kleines Waldgebiet, einen „Bürgerwald“ zu schaffen.
b) das Projekt „Bürgerwald“ aufzulegen und unter Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohnern zu konzipieren und umzusetzen.

Begründung:
Das mit „Donk“ bezeichnete Gebiet zwischen den Orten Anrath und Neersen verfügt in Teilen noch über Flurstücke, die mit Wald besetzt sind. Es handelt sich jedoch immer nur um kleine Waldflächen, so dass von einem zusammenhängenden Waldgebiet nicht gesprochen werden kann. Immer wieder werden die Waldflächen von Ackerflächen zerklüftet. Die zu erwerbenden Ackerflächen sollen aufgeforstet werden mit dem Ziel ein zusammenhängendes Waldstück zu schaffen, das unter anderem auch heimischen Wildtieren einen nennenswerten natürlichen Lebensraum bieten kann und zum Artenschutz und Erhalt der Artenvielfalt beiträgt. Schon heute wird die Region „Donk“ von erholungssuchenden Spaziergängern, bevorzugt aus Anrath, Neersen und Wekeln und vielen Radfahrern genutzt. Mit dem Zukunftsprojekt „Bürgerwald“ soll die „Donk“ qualitativ aufgewertet werden, um für die Menschen einen echten Naherholungsraum zu schaffen. Hier könnten z. B. auch Flächen für die immer wieder nachgefragten Hochzeits- oder Babywald-Projekte bereitgehalten werden, die eine enge Bindung zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern und der Natur begründen. Daneben könnte ein Rundkurs für z. B. Jogging eingerichtet werden, so dass schonend über Waldboden gelaufen werden kann, auch mit Einrichtung eines Lauftreffs. Waldflächen werden im Zusammenhang mit den Klimaveränderungen und Maßnahmen zur Klimaanpassung immer wichtiger. Seit 2013 ist zu beobachten, dass zunehmend weniger Niederschlag fällt. In den Trocken- und Heißperioden der letzten drei Jahre sind sehr viele Bäume auf öffentlichen Flächen, am Straßenrand, in Parks, auf Friedhöfen und in privaten Gärten vertrocknet oder mussten aufgrund von Schädlingsbefall gefällt werden. Aufgrund der klimatischen Veränderungen muss davon ausgegangen werden, dass sich Extremwetterlagen in den kommenden Jahren fortsetzen werden – mit den entsprechenden Folgen für den Baumbestand. Auch durch geplante Baumaßnahmen werden in
den kommenden Jahren noch viele Bäume auf Willicher Stadtgebiet weichen müssen. Bäume bzw. Wald sind wichtige Komponenten, um dem Klimawandel und seinen Folgen begegnen zu können. Bäume filtern Schadpartikel aus der Luft und sorgen für Kühle. Laubwald hat darüber hinaus nachweislich einen positiven Einfluss auf den Grundwasserspiegel. Er verhindert das Absinken bzw. kann sogar dafür sorgen, dass er wieder ansteigt. Das Projekt „Bürgerwald“ trägt nennenswert zum Erreichen der Klimaschutzziele auf Grundlage des verabschiedeten Konzepts „Global Nachhaltige Kommune – GNK“ bei. Eine breite Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohnern soll das Projekt begleiten und unterstützen, um Bedarfe zu heben und Ideen einfließen lassen zu können. Fokussiert werden sollten Flächen entlang der Straße Am Brückhof bis zur Willicher Fleuth sowie Flurstücke an der Kreuzung In der Donk / Donkweg bis zum Entwässerungsgraben. Einige dieser Ackerflächen werden seit Jahren ausschließlich für Maisanbau genutzt.
Es gibt seit Jahren keine umweltschonende Fruchtfolge, es werden keine Blühstreifen angelegt. Es gibt zwischen Ackerfläche und Waldstück keine Abstandsfläche, so dass die Ackerflächen so nah an die angrenzenden Waldflächen umgepflügt werden, dass Wurzelbeschädigungen zum Absterben der Bäume zusätzlich beitragen.