Höchste Eisenbahn – Gemeinsame Presseerklärung der grünen Ortsverbände Nettetal, Viersen und Willich zur Dringlichkeit des Weiterbaus der S28

Motiv: Regiobahn. Foto+Gestaltung: Till Matthis Maessen

Die von CDU und FDP geführte Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, sich für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Kaldenkirchen-Dülken einzusetzen, sowie Engpässe im europäischen Schienenverkehr durch grenzüberschreitende Fern- und Nahverkehrsverbindungen zu beheben.
Der Weiterbau der S-Bahn Linie S28 über Willich, Viersen und Nettetal nach Venlo ist für BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN in den jeweiligen Städten eine hervorragende Möglichkeit diese Ziele schnell in die Tat umzusetzen.  „Die Verlängerung der S-Bahn S28 bis zum Bahnhof Venlo muss so schnell wie möglich beschlossen und umgesetzt werden. Dies würde einen wirtschaftlichen Entwicklungsschub für die Region bedeuten“, ist sich Christian Küsters von den Nettetaler Grünen sicher.   Die Trassen für Haltepunkte in Schiefbahn, Neersen und Venlo sind schon immer vorgehalten worden. Ein Betrieb bis Viersen kann schnell erfolgen. Für den Weiterbau bis Venlo müsste die Strecke zweigleisig ausgebaut werden.
„Die S28 wird zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung unserer Kommunen führen, wenn Neuss, Düsseldorf und Venlo mehrmals die Stunde mit dem Zug erreichbar sind“, ist Reiner Neuß von den Viersener Grünen überzeugt. Merlin Praetor von den Grünen in Willich ergänzt: „Für Pendler ist ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel derzeit eher unattraktiv. Trotz langer Staus ist man mit dem Auto meist schneller am Ziel. Verspätungen und Zugausfälle kommen für Pendler noch erschwerend hinzu.“
Für die Grünen in Viersen, Willich und Nettetal steht fest, dass eine weitere Zugverbindung nach Venlo und Düsseldorf viele weitere Vorteile bringen wird: Zuzug von Menschen, die im Umland arbeiten, und Neuansiedlung von Unternehmen, die in den Kommunen neue Jobs schaffen. Mit der Entlastung der Straßen ginge eine deutliche Verbesserung der Luftqualität einher. Für neue und alte Pendler wäre die Fahrt zur Arbeit entspannter und durch die bessere Erreichbarkeit auch mehr Zeit für Familie und Freizeit.

Hintergrundinfos:

Die S28 verkehrt derzeit zwischen Kaarst und Mettmann. Für die Verlängerung der S-Bahn S28 bis zum Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel wurde bereits im Sommer 2005 eine Neutrassierung beschlossen, die sich derzeit im Bau befindet.
Die gesamtwirtschaftliche Bewertung für die Variante der Regiobahn-Verlängerung nach Viersen samt Einrichtung einer Regional-Express-Linie nach Venlo hat den volkswirtschaftlichen Nutzen des Vorhabens gezeigt: Der Nutzen-Kosten-Indikator lag bei bis zu 2,14* deutlich über 1, womit die volkswirtschaftliche Rentabilität nachgewiesen ist. Damit stehen Fördergelder in Aussicht.
Angesichts der fehlenden Zweigleisigkeit der Teilstrecke Dülken-Kaldenkirchen hat der Kreis Viersen eine weitere Variante der Machbarkeitsstudie – die Verlängerung der Regiobahn bis Viersen im 20-Minuten-Takt unter Beibehaltung des RE 13 Viersen-Venlo – aufgegriffen und hierfür ebenfalls eine standardisierte Bewertung vorgenommen. Für die Weiterführung der Regiobahn bis Viersen wurde ein Nutzen-Kosten-Indikator von 1,49 errechnet. Damit stehen hierfür ebenso Fördergelder in Aussicht, wie eine EU-Förderung bei grenzüberschreitendem Verkehr bis Venlo.
Für die Deckung der Betriebskosten fordern wir die in Aussicht gestellten Regionalisierungsmittel des Landes.

*Nutzen-Kosten-Analyse im Rahmen der Standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs, TÜV Rheinland 2010.