GRÜNE begrüßen BUND-Kritik hinsichtlich der Fällung der Kugelahorne und fordern Gespräche

Die Willicher GRÜNEN begrüßen den Anfang der Woche eingegangenen offenen Brief des BUND Stadt und Kreis Viersen an die Ratsfraktionen und den Bürgermeister und sehen sich durch die darin enthaltenden Argumente in ihrer Position gestärkt, einen nachhaltigen Umgang mit den Kugelahornen im Zuge der Marktplatzumgestaltung in Alt-Willich zu realisieren. Insbesondere die präzisen Ausführungen zum stadtökologischen Nutzen und zur finanziellen Komponente (Wert ca. 4.300 EUR je Baum) lassen für die GRÜNEN keinen Zweifel an der Notwendigkeit einer möglichst weitgehenden Beibehaltung am derzeitigen Standort aufkommen. Eine „minimalinvasive“ Umpflanzung der im Grunde leicht zu pflegenden Bäume ist für die GRÜNEN nur zweite Handlungswahl.
„Eine derart profunde Einschätzung wie die vom BUND hätten wir auch gerne von der Verwaltung vorab gehabt – und vor allem auch die ökologische Nachhaltigkeitskomponente bei den Vorgaben zum städtebaulichen Wettbewerb der vier Planungsbüros gestärkt gesehen. ‚Aufräumen‘ und ‚Alles-kann-weg-Mentalität‘ passen uns zudem im Sinne einer glaubwürdigen und wirksamen Umwelterziehung pädagogisch nicht. Auf der einen Seite wird seitens der Stadt viel Arbeit in den Bürgergarten im Schlosspark, Patenschaftspflanzungen von Grundschülern, die FÖJ-Betreuung und andere Projekte gesteckt, andererseits sollen mitten im Ortskern überwiegend kerngesunde Bäume abgesägt werden. Das passt nicht zusammen, irritiert und ist keinem Kind vermittelbar!“, gibt Merlin Praetor, Vorsitzender des Schulausschusses und stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, zu bedenken.
Hagen Becker, GRÜNEN-Obmann im Umweltausschuss und stellvertretendes Jurymitglied: „Bereits bei der ersten Präsentationsveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger habe ich unsere Bedenken hinsichtlich der beabsichtigten Fällung der Kugelahorne öffentlich deutlich gemacht und weitere Erhaltungsideen diesbezüglich gefordert. Dass der Siegerentwurf nun unter politischem Beratungsvorbehalt der Fraktionen steht, ist selbstverständlich, aber anscheinend nicht jedermann klar. Ein kleines Expertengremium kann logischerweise nur empfehlen, darf und soll aber nichts entscheiden. So wie auch ein Expertengutachten beraten werden muss und nicht eins zu eins umgesetzt werden darf.“
Die GRÜNEN streben nun den weiteren Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtverwaltung und den drei anderen politischen Kräften im Rat der Stadt Willich an, um eine möglichst naturverträgliche Umgestaltung des Marktplatzes unter weitgehendem Erhalt der Kugelahorne durchzusetzen; gerade auch vor dem Hintergrund der Leitlinie von Umweltminister Johannes Remmel (aus dem offenen Brief des BUND: „Auch das NRW-Umweltministerium hat deutlich erklärt, dass Landesfördermittel nicht dazu da sind, gewachsene und gesunde Natur zu zerstören, um damit neu zu gestalten und zu pflanzen.“) und eines vergleichbaren Falls beim jüngsten Viersener Stadtkernumbau. „Wir sind zuversichtlich, dass nach den Beratungen in den Fraktionen durch konstruktive Gespräche zwischen allen Beteiligten bis zur endgültigen Entscheidung in der ersten Sitzung des Planungsausschusses nach den Sommerferien eine gute Lösung gefunden wird, die die architektonische Neugestaltung mit den Erhalt der Bäume verbindet, “ fast der Fraktionsvorsitzende Dr. Raimund Berg die Erwartungen zusammen.