Voll war das Forum der Robert-Schuman-Europaschule um die Mittagszeit zur Gedenkstunde am Freitag, den 26. Januar 2024.
Die Veranstaltung war wichtig, beeindruckend und auch zum Teil verstörend. Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Christoph Riedl gab es Vorträge aus der Schülerschaft und von Gästen.
Der Zeitzeuge Michael Krebs, der aus Köln gekommen war, berichtete aus seiner Schülerzeit, wie er den Holocaust erlebt und überlebt hat. Nicht alle seinen Verwandten haben die Shoah überlebt.
In einer Live-Schaltung zu einer Schule in Israel berichtete eine Lehrerin und zwei ihrer Schüler*innen, wie Delegationen aus der Schule in Aschaffenburg helfen Stolpersteine zu verlegen, sich mit der Biographie der verschleppten, zum großen Teil ermordeten Juden auseinandersetzen und mit regelmäßigem Schüleraustausch das Verständnis für beide Kulturen pflegen.
Gil Yaron, der seit 2020 Leiter des NRW-Büros für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel ist, bedankte sich in einer Videobotschaft bei den Schüler*innen und ihren Lehrer*innen, dass den Opfern des Nationalsozialismus gedacht wird und gegen das Vergessen eingetreten wird.
Die Schüler*innen hatten sich in Projekten mit dieser furchtbaren Zeit auseinandergesetzt. Verstörend und für alle Anwesenden schwer zu fassen, war ein Vortrag über die medizinischen Versuche der KZ-Ärzte zur Sterilisation von Personen „minderwertigen Lebens und Rasse“, von „Untermenschen“.
Immer wieder wurde ermahnt, die Erinnerung an den braunen, mörderischen Terror wachzuhalten. Hinter der Zahl 6 Millionen ermordete Juden stehen Namen, dazu gehören Gesichter. Es gilt mutig für die Demokratie, Freiheit, Menschenrechte, Toleranz und gegen Antisemitismus, Hass, Intoleranz und Extremismus einzutreten.
Nie wieder, ist jetzt! Auch vor dem Szenario des wieder erstarkenden Rassismus an den extremistischen Rändern der Gesellschaft.
Seitens der Grünen waren die Parteivorsitzende und 2. Stv. Bürgermeisterin, Claudia Poetsch vertreten, Merlin Praetor, in seiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Bildung. Dazu kamen Heike Senge, Margret Henning und Winfried Poetsch.
Neben Bürgermeister Pakusch kamen auch Bernd-Dieter Röhrscheid und Stadtarchivar Udo Holzenthal zu der Veranstaltung. Röhrscheid und Holzenthal sind seit Jahren besonders aktiv mit Schriften und Stolpersteinaktionen, die das Gedenken wachhalten an die Juden, die aus Willich vertrieben wurden. Viele überlebten den Holocaust nicht.
Die Veranstaltung schloss mit dem Lied „Imaging“ (John Lennon), vom Lehrer Michael Stockschläger am Klavier begleitet, dass von vielen Anwesenden mitgesungen wurden.
Nach der Veranstaltung war Zeit die Wanderausstellung „We, the Six Million“ zu besuchen, die entlang den Sitzreihen im Forum der Schule aufgebaut waren. Die Grünen nutzen die Gelegenheit sich mit den Schüler*innen auszutauschen, die vor den Plakaten der Ausstellung zu den Inhalten berichteten.
Der große Dank der Willicher GRÜNEN gilt den Schüler*innen der Robert-Schumann- Europaschule. Alle haben sich freiwillig für diese Thema interessiert und eingesetzt. Auch den engagierten Lehrer*innen gilt unser Dank. Dieser Einsatz ist nicht hoch genug zu bewerten.
NIE WIEDER IST JETZT!