
Hintergrund
Willich – die Stadt, in der wir alle leben – liegt uns am Herzen und mit den Ideen, Plänen und Zielen aus unserem Wahlprogramm wollen wir Willich zukuntsfähig machen. Für die Menschen, die hier leben. Willich ist
Entstehung
In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir nicht nur intern überlegt, was wichtig und relevant für Willich sein könnte, sondern wir haben auch Euch gefragt, was Euch auf dem Herzen liegt und was Euch wichtig ist. Und wir haben bei unseren Bürgertreffs in allen Stadtteilen Antworten von vielen Menschen bekommen, denen ihre Heimat genauso am Herzen liegt wie uns. Auch diese Anregungen sind in unser Programm eingeflossen.
Inhalt
Hier befindet sich das gesamte Wahlprogramm als PDF. Auf den folgenden Unterseiten finden Sie aber auch Informationen zu allen Themen aus unserem Wahlprogramm – vom Klimaschutz über Kinderbetreuung, Ortskernentwicklung und ÖPNV bis hin zum Katastorphenschutz und der Digitalisierung findet ihr dort unsere gemeinsame Vision für ein Willich für alle.
Vorwort
Wir GRÜNE in Willich stehen für eine vorausschauende, sozial gerechte und ökologisch verantwortungsvolle Stadtentwicklung. In den vergangenen Jahren konnten wir wichtige Akzente setzen – beim Ausbau nachhaltiger Mobilität, im Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit und beim Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Doch vieles blieb hinter den Möglichkeiten zurück.
Die zurückliegende Ratsperiode von 2020 bis 2025 war geprägt von zielloser Verwaltungsleitung und fehlender strategischer Ausrichtung. Statt einer Politik für alle wurden hochpreisige Prestigeprojekte vorangetrieben – oft ohne transparente Entscheidungsprozesse und ohne nachhaltigen Nutzen für die gesamte Stadtgesellschaft. Das hat wertvolle Zeit und Mittel gekostet, die wir für die wirklich drängenden Aufgaben gebraucht hätten.
Mit Blick auf die Jahre 2026 bis 2030 ist klar: Willich braucht jetzt klare Prioritäten, einen Plan für die Zukunft und den Mut zu neuen Wegen. Mit unserem Kommunalwahlprogramm fordern wir
- die Entwicklung der Ortskerne zu lebendigen Orten der Gemeinschaft
- eine Vorbereitung der Stadt auf die Folgen des Klimawandels
- die konsequente Umsetzung familienfreundlicher Strukturen
Unser Wahlprogramm verbindet Klimafolgenanpassung, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Vernunft zu einem ganzheitlichen Konzept. Wir setzen auf echte Bürgerbeteiligung, Transparenz und den festen Willen, Willich zu einer Stadt zu machen, in der alle Menschen gut leben können – heute und in Zukunft.
Unser Kommunalwahlprogramm setzt auf Chancengerechtigkeit im Bildungssystem, auf Innovationen in Gesundheit und Pflege sowie auf eine moderne, barrierefreie, digitale und bürgernahe Verwaltung. Im Mittelpunkt stehen lebenslanges Lernen, Inklusion und kulturelle Vielfalt. Dabei sollen in Willich Strukturen geschaffen werden, die bezahlbaren Wohnraum schaffen und Arbeitsplätze sichern – egal ob in Teilzeit oder Vollzeit, ob für Mütter oder Väter.
Klimafolgenanpassungen bilden einen zentralen Rahmen: Durch den Ausbau erneuerbarer Energien, nachhaltiger Mobilitätskonzepte, klimaresilienter Stadtgestaltung und ökologischer Landwirtschaft. Gleichzeitig bleibt eine solide und nachhaltige Haushaltsführung Grundlage aller Maßnahmen.
Willich soll eine Stadt mit gesunder Umwelt sein, in der Menschen sich wohlfühlen, solidarisch zusammenleben, Bildung und Kultur erleben – und in der lebendige Ortszentren das soziale Miteinander stärken. Wir stehen für eine Stadt, die Vielfalt fördert und von ihr profitiert. Demokratie wird gelebt und rechtem Gedankengut entschieden entgegengetreten. Zusammen. Für alle.
1. Klimawandel – Folgen begegnen, Lebensqualität in Willich bewahren
Wir wollen ein lebenswertes Willich – auch in heißen Sommern
Deshalb fordern wir: Bis 2030 sollen alle Spielplätze und Begegnungsorte in unseren Ortsteilen mit großkronigen, trockenheitsbeständigen Bäumen bepflanzt werden. Diese spenden Schatten, sorgen für Abkühlung und machen unsere Stadt für alle Generationen lebenswert und sicher.
Regenwasser muss dahin, wo es gebraucht wird
Teils gibt es in Willich Ortsteile, die im Sommer zu wenig Grundwasser haben, teils leiden Willicher unter zu hohen Grundwasserständen und Überschwemmungen. Deswegen fordern wir GRÜNEN die Entwicklung eines nachhaltigen Entwässerungs- und Versickerungskonzepts für die Stadt Willich. Nur wenn die unterschiedlichen Böden und Bedürfnisse im Stadtgebiet berücksichtigt werden, kann Wasser sinnvoll und sicher für unsere Bürger genutzt werden.
Umgang mit dem Klimawandel ist Gemeinschaftsaufgabe
Die GRÜNEN fordern, dass die Stadt Förderprogramme von z.B. Bund und Land zur Bekämpfung des Klimawandels oder dessen Folgen maximal ausnutzt. Damit kann die Stadt Willich dem Klimawandel vor Ort trotz knapper Kassen erfolgreich entgegentreten.
Unsere Ziele, um Lebensqualität in Willich trotz Klimawandel zu bewahren:
- Mehr Schatten bei Hitze durch Baumpflanzungen in Ortskernen, zur Beschattung von Rad- und Fußwegen und auf Spielplätzen.
- Entwicklung eines nachhaltigen Entwässerungs- und Versickerungskonzepts
Maximale Ausschöpfung von Förderprogrammen zur Bekämpfung des Klimawandels und dessen Folgen
2. Stadtteile – Lebendige Orte erschaffen
Bezahlbarer Wohnraum muss in die Ortskerne
Bezahlbarer Wohnraum in zentraler Lage ist eine klare Notwendigkeit für unsere Stadt. Unser Ziel ist es, jährlich 50 bis 100 Wohneinheiten in den Ortszentren zu schaffen, die zu fairen Mietpreisen angeboten werden. Dabei setzen wir auf geförderten sozialen Wohnungsbau und den Ankauf sowie die Renovierung alter Mehrfamilienhäuser durch die Stadt oder angegliederte Institutionen, um diese dann selbst zu vermieten. Leerstand soll sich nicht mehr lohnen und Fehlbelegungen soll entgegengewirkt werden. So sorgen wir für eine nachhaltige und sozial gerechte Stadtentwicklung.
Lebendige Orte gemeinsam gestalten
Wir setzen uns für die Entwicklung eines Stadtentwicklungskonzept ein, das für jeden Stadtteil nachhaltige Lösungen der Ortskernbelebung erarbeitet. Hierbei sollen Ideen zur Gewinnung und Haltung von Geschäften und Ärzten, zur Nutzung von Leerstand, die Gestaltung von öffentlichen Plätzen und Sitzmöglichkeiten, barrierefreier Zugang und die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern gesammelt und umgesetzt werden. Dabei ist es uns wichtig, dass Bewohner, Eigentümer, Gastronomie, Einzelhandel und die Stadt eng zusammenarbeiten. Nur so werden und bleiben unsere Ortszentren wieder Orte der Begegnung.
Ehrenamt statt Bürokratie
Ehrenamt ist die Grundlage vieler lokaler Aktivitäten wie Brauchtumsfeste, Seniorenangebote und Sport- und Kulturveranstaltungen. Für uns ist es wichtig, dass diese wichtige Säule des öffentlichen Lebens gestärkt wird. Wir setzen uns dafür ein, die Genehmigungsverfahren für ehrenamtliche Veranstaltungen ab 2026 zu standardisieren und zu vereinfachen. Zudem fordern wir eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Verwaltung sowie eine weitgehend kostenfreie Abwicklung.
Quartiersentwicklung in jedem Ortsteil
Lebendige Nachbarschaften erhöhen die Lebensqualität und beugen Einsamkeit vor. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Willicher Ortsteilen bis 2030 eine Quartiersentwicklung etabliert wird, die Anregungen der Bewohner zur Ortskernentwicklung aufnimmt, Nachbarschaftsstrukturen stärkt und Initiativen und Vereine bei lokalen Veranstaltungen unterstützt.
Unsere Ziele zur Schaffung Lebendiger Ortszentren:
- Schaffung von jährlich 50 bis 100 Wohneinheiten mit fairen Mietpreisen durch den Ausbau von gefördertem sozialen Wohnungsbau und eigenständige Vermietung renovierter Mehrfamilienhäuser durch die Stadt
- Entgegenwirken von Leerstand und Fehlbelegungen
- Entwicklung eines Stadtentwicklungskonzept für jeden Ortsteil zusammen mit Bewohnern, Eigentümern, Einzelhandel, Gastronomie und der Stadt
- Vereinfachung der städtischen Genehmigungsverfahren für ehrenamtliche Veranstaltungen sowie eine weitgehend kostenfreie Abwicklung
Etablierung einer Quartiersentwicklung zur Stärkung der Dorfgemeinschaft und -strukturen in allen Ortsteilen
3. Kindertagesstätten und offene Ganztagsschulen – verlässliche Betreuung herstellen
Gute Betreuung braucht mehr Personal
Familien brauchen eine zeitlich verlässliche Betreuung, trotz Personalengpässen. Deswegen fordern wir, dass die Stadt bis 2027 mehr Erzieher*innen in den KiTas und OGS einstellt, als sie gesetzlich muss. Nur so können Ausfälle (durch Krankheit, Schwangerschaft etc.) aufgefangen und unsere Kinder gut betreut und in ihrer Entwicklung gefördert werden.
Gute Betreuung braucht Zeit
Wir wollen unsere Erzieher*innen entlasten, indem sie weniger reinen Verwaltungsaufwand betreiben müssen. Deswegen wollen wir bis 2027 zusätzliche Verwaltungskräfte für Willicher KiTas einstellen. So bleibt mehr Raum für das Wichtigste: die Kinder in unseren Willicher KiTas.
Gute Betreuung braucht neue Konzepte
Wir wollen eine nachhaltig gute und verlässliche Betreuung für unsere Kinder. Deswegen setzen wir GRÜNE uns dafür ein, dass auf Landesebene zügig neue Konzepte für KiTa- und OGS-Betreuung entwickelt werden. Denn nur durch neue Lösungen, die im Gesetz verankert sind, können wir die Verlässlichkeit für Familien und bessere Bildungschancen für alle verbessern.
Unsere Maßnahmen für eine verlässliche Betreuung unserer Kinder in KiTas und OGS:
Erarbeitung alternativer Konzepte unter Einbindung von Eltern, Fachpersonal und Verwaltung
Mehr Erzieher*innen in KiTas und OGS einstellen als gesetzlich vorgeschrieben
Einstellen von Verwaltungskräften zur Entlastung von Erzieher*innen
Druck auf Landesebene zur Verankerung neuer, verlässlicher Betreuungskonzepte im Gesetz
4. Bildung und Schule – Zukunft aktiv gestalten
Bildung ist der Schlüssel zu einer gerechten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft. Wir setzen uns für ein Schulsystem ein, das allen Kindern und Jugendlichen – unabhängig von Herkunft oder individuellen Voraussetzungen – bestmögliche Beteiligungs- und Entwicklungschancen bietet. Schulen sollen Orte sein, an denen Lernen Freude macht und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet wird.
Ein qualitativ hochwertiges, wohnortnahes Schulangebot für alle Bildungswege ist zentral. Wir sichern die bestehende Schullandschaft, entwickeln sie gezielt weiter und setzen auf kurze Wege – besonders für Grundschulen. Der Schulentwicklungsplan wird regelmäßig aktualisiert und transparent gestaltet – unter Einbezug aller Beteiligten. Schulgebäude sollen attraktive Lern- und Lebensräume sein. Raumnutzungskonzepte für Unterricht und Betreuung werden gefördert. Weiterführende Schulen sollen in der Oberstufe stärker kooperieren, um das Fächerspektrum zu erweitern und Standorte zu sichern.
Wir fordern strategisches Personalmanagement zur Entlastung des Kollegiums. Dazu gehören moderne Arbeitsplätze, ergonomische Möbel, eigene Küchen, aktuelle Technik und geeignete Räume zur Unterrichtsvorbereitung. Auch Schulverwaltungen sollen gestärkt und von Bürokratie entlastet werden.
Digitale Kompetenzen sind Zukunftskompetenzen. Wir modernisieren die digitale Infrastruktur, investieren in Fortbildungen, Lernplattformen und Medienentwicklungspläne. Wartung und Ersatz werden von Anfang an mitgedacht. Schulen erhalten mehr Entscheidungsfreiheit durch ein schlankes Budgetverfahren und Unterstützung durch Schulverwaltungsassistenzen. Antragsverfahren für Fördermittel werden vereinfacht, Transparenz gefördert.
Wir etablieren hochwertige Mensa-Angebote mit regionalen, biologischen Lebensmitteln. Programme wie „Gesundes Frühstück“, Schulgärten und Ernährungsbildung werden unterstützt. Ausschreibungen für Caterer sollen soziale Gerechtigkeit und finanzielle Entlastung sozial Schwacher berücksichtigen.
Schulen sollen Orte ganzheitlicher Entfaltung sein. Kreative Raumkonzepte, Rückzugsorte, Bewegungsflächen und multiprofessionelle Teams (z. B. Sozialarbeit, Psychologie) werden gefördert. Ganztagsbetreuung ab 2026 wird verlässlich, flexibel und pädagogisch hochwertig gestaltet. Wir befürworten OGS und 8-zu-1-Modelle, prüfen integrierte Verwaltungsstrukturen mit Kitas und investieren in Personal und Räume.
Ein durchgängiges Netz sicherer Schulwege ist unser Ziel. Tempo 30 nicht nur vor Schulen, verkehrsberuhigte Zonen, Zebrastreifen, Mittelinseln und Schulstraßen werden gemeinsam mit Schulen und Eltern umgesetzt. Ferienbetreuung wird ausgebaut und besser ausgestattet. Ein zentrales Anliegen ist die Sanierung des Schwimmbads „De Bütt“ zur Sicherung des Schulschwimmens.
Bildungsziele auf einen Blick:
- Schule als Lebens- und Wohlfühlort für ganzheitliche Bildung
- Chancengerechte Bildung durch wohnortnahe Schulen, gute Ausstattung und individuelle Förderung
- Zukunftsfähige Infrastruktur mit moderner Technik und attraktiven Lernräumen
- Starke Schulteams durch gute Arbeitsbedingungen und Bürokratieabbau
- Verlässliche Betreuung und qualitativ hochwertige Ganztagsangebote
- Gesunde Ernährung und Ernährungsbildung
- Sichere Schulwege
5. Gesundheit und Pflege – Versorgung nachhaltig sichern
Der Rückzug stationärer Strukturen erfordert neue Lösungen. Die Gesundheitsversorgung wird dezentral, ambulant und präventiv organisiert. Kleinräumige Sozialraumanalysen helfen Versorgungslücken zu erkennen. Versorgungslücken entstehen durch fehlende Nachfolgen in Hausarztpraxen. Wir setzen auf kommunal abgestimmte Maßnahmen zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung mit dem Kreis Viersen.
Wir fördern innovative Modelle wie Gemeindenotfallsanitäter (G-NFS), Advanced Practice Nurses (APNs) welche als hochspezialisierte Pflegekräfte mit einem weiterführenden Studium befähigt sind, erweiterte Aufgaben in der Gesundheitsversorgung zu übernehmen, Pflegekioske als niedrigschwellige Anlaufstellen und kommunale Gesundheitsnetzwerke. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) soll aktiv eingebunden werden – bei Praxisgründungen, Modellprojekten, Telemedizin und Strategien zur Sicherstellung der Versorgung.
Für Wekeln braucht es eine soziale Infrastruktur, die mit der Generation mitwächst.
Da die Bevölkerung dort zunehmend älter wird, setzen wir uns für eine altersgerechte Entwicklung im Stadtteil ein. Wir machen uns stark für eine Sozialraumplanung, die gezielt den Bedarf an Begegnungsstätten, Pflegeeinrichtungen, einem Seniorenheim und wohnortnahen Treffpunkten ermittelt – und damit die Grundlage für passgenaue Angebote schafft.
Konkrete Maßnahmen für Willich:
- Aufbau einer Notdienstpraxis
- G-NFS-Pilotprojekt
- Pflegekiosk in bedürftigem Quartier
- Förderung von hochspezialisierten Pflegekräften (APNs)
- Kommunales Gesundheitsnetzwerk
- Gesundheitskonferenzen
- Wekeln fit fürs Alter machen – mit einer eigenen, vorausschauenden Planung für Senioreneinrichtungen und Begegnungsorte
Gesundheitsziele auf einen Blick:
- Sicherstellung hausärztlicher Versorgung
- Innovative Versorgungsmodelle
- Stärkung von Prävention und Gesundheitskompetenz
- Zusammenarbeit aller Akteure
Verlässliche gesundheitliche Daseinsvorsorge
6. Inklusion und Teilhabe – für ein solidarisches Willich
Bezahlbarer Wohnraum muss in die Ortskerne
Bezahlbarer Wohnraum in zentraler Lage ist eine klare Notwendigkeit für unsere Stadt. Unser Ziel ist es, jährlich 50 bis 100 Wohneinheiten in den Ortszentren zu schaffen, die zu fairen Mietpreisen angeboten werden. Dabei setzen wir auf geförderten sozialen Wohnungsbau und den Ankauf sowie die Renovierung alter Mehrfamilienhäuser durch die Stadt oder angegliederte Institutionen, um diese dann selbst zu vermieten. Leerstand soll sich nicht mehr lohnen und Fehlbelegungen soll entgegengewirkt werden. So sorgen wir für eine nachhaltige und sozial gerechte Stadtentwicklung.
Lebendige Orte gemeinsam gestalten
Wir setzen uns für die Entwicklung eines Stadtentwicklungskonzept ein, das für jeden Stadtteil nachhaltige Lösungen der Ortskernbelebung erarbeitet. Hierbei sollen Ideen zur Gewinnung und Haltung von Geschäften und Ärzten, zur Nutzung von Leerstand, die Gestaltung von öffentlichen Plätzen und Sitzmöglichkeiten, barrierefreier Zugang und die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern gesammelt und umgesetzt werden. Dabei ist es uns wichtig, dass Bewohner, Eigentümer, Gastronomie, Einzelhandel und die Stadt eng zusammenarbeiten. Nur so werden und bleiben unsere Ortszentren wieder Orte der Begegnung.
Ehrenamt statt Bürokratie
Ehrenamt ist die Grundlage vieler lokaler Aktivitäten wie Brauchtumsfeste, Seniorenangebote und Sport- und Kulturveranstaltungen. Für uns ist es wichtig, dass diese wichtige Säule des öffentlichen Lebens gestärkt wird. Wir setzen uns dafür ein, die Genehmigungsverfahren für ehrenamtliche Veranstaltungen ab 2026 zu standardisieren und zu vereinfachen. Zudem fordern wir eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Verwaltung sowie eine weitgehend kostenfreie Abwicklung.
Quartiersentwicklung in jedem Ortsteil
Lebendige Nachbarschaften erhöhen die Lebensqualität und beugen Einsamkeit vor. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Willicher Ortsteilen bis 2030 eine Quartiersentwicklung etabliert wird, die Anregungen der Bewohner zur Ortskernentwicklung aufnimmt, Nachbarschaftsstrukturen stärkt und Initiativen und Vereine bei lokalen Veranstaltungen unterstützt.
Unsere Ziele zur Schaffung Lebendiger Ortszentren:
- Schaffung von jährlich 50 bis 100 Wohneinheiten mit fairen Mietpreisen durch den Ausbau von gefördertem sozialen Wohnungsbau und eigenständige Vermietung renovierter Mehrfamilienhäuser durch die Stadt
- Entgegenwirken von Leerstand und Fehlbelegungen
- Entwicklung eines Stadtentwicklungskonzept für jeden Ortsteil zusammen mit Bewohnern, Eigentümern, Einzelhandel, Gastronomie und der Stadt
- Vereinfachung der städtischen Genehmigungsverfahren für ehrenamtliche Veranstaltungen sowie eine weitgehend kostenfreie Abwicklung
Etablierung einer Quartiersentwicklung zur Stärkung der Dorfgemeinschaft und -strukturen in allen Ortsteilen
7. Kultur – Vielfalt fördern, Lebensqualität verbessern
Kultur ist identitätsstiftend, verbindet Menschen und macht Willich lebenswert. Wir wollen kulturelle Strukturen nicht nur erhalten, sondern gezielt ausbauen. Willich braucht Orte der Begegnung, des Austauschs und kreativer Entfaltung – in allen Stadtteilen.
Ein großer Erfolg war die Entwicklung des Willicher Kinos aus der Initiative „Lichtspieltheater Willich“. Weitere Beispiele sind das Stadtarchiv im St. Bernhard-Gymnasium und die Bibliothek im Brauhaus (BIB) in Schiefbahn als etablierter „Dritter Ort“. Diese Angebote wollen wir sichern und weiterentwickeln.
Zur Stärkung der kulturellen Infrastruktur soll eine klar definierte Ansprechstelle installiert werden. Sie soll Künstlerinnen, Vereine und Veranstalterinnen beraten, Projekte vernetzen und zentrale Anlaufstelle sein. Kultur verstehen wir als Querschnittsaufgabe – im Zusammenspiel mit Stadtentwicklung, Bildung, Tourismus und Wirtschaftsförderung.
Unsere Kulturvereine, Brauchtumsgruppen und die Schlossfestspiele verdienen besondere Unterstützung. Auch Städtepartnerschaften wollen wir sichtbarer machen. Kulturangebote sollen in allen Ortsteilen gleichwertig erreichbar sein – durch dezentrale Veranstaltungsorte, lebendige Parkanlagen und Kulturzentren mit offenen Angeboten.
Alternative Formate wie Mitmachkunst, Straßenkunst und kleinere Bühnenprojekte sollen gefördert werden. Das Willicher Kino und die Schlossfestspiele wollen wir langfristig sichern. Der Wunsch nach einer Musik-Kneipe mit Konzertbetrieb findet unsere Unterstützung.
Unsere kulturellen Schwerpunkte:
- Stärkung der Städtepartnerschaften durch das Kulturbüro
- Schaffung einer klar definierten Ansprechstelle
- Aufbau von Kulturzentren in allen Stadtteilen
- Dauerhafte Etablierung des Willicher Kinos
- Langfristige Sicherung der Schlossfestspiele
- Wiederbelebung einer Musik-Kneipe für Konzerte
- Belebung öffentlicher Räume durch Musik, Theater und Kunst
- Förderung kultureller Impulse zur Quartiersentwicklung
8. Stadtfinanzen, Abgaben und Beteiligung – verantwortungsvoll wirtschaften
Ein ausgeglichener Haushalt mit Spielraum für Zukunftsinvestitionen – insbesondere in Bildung, Betreuung, Klimaschutz, Wohnen und Mobilität – ist die Basis nachhaltiger Kommunalpolitik. Willich steht dabei wie alle Städte vor großen Herausforderungen: zusätzliche Aufgaben von Land und Bund ohne geeignete Gegenfinanzierung belasten den Haushalt dauerhaft.
Trotz dieser schwierigen Lage wollen wir reale Steuer- und Abgabenerhöhungen für Bürger*innen vermeiden. Unsere Finanzpolitik setzt stattdessen auf Priorisierung und Effizienz: Wir fordern Einsparungen bei nicht notwendigen Bauprojekten, frühzeitige Abstimmung und Überprüfung von Standards, ein konsequentes Controlling und die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen. Gleichzeitig müssen Investitionen in zentrale Zukunftsbereiche – wie Bildung, energetische Sanierung und soziale Infrastruktur – Vorrang haben.
Die Gewerbesteuer bleibt wichtigste Einnahmequelle. Um sie zu sichern und auszubauen, wollen wir Willich als Wirtschaftsstandort stärken – durch gezielte Flächenvergabe an nachhaltige, lokale und innovative Unternehmen.
Auch die kommunalen Beteiligungen sollen zukunftsfest aufgestellt werden. Wir begrüßen die nachhaltige Neuausrichtung der Stadtwerke Willich, insbesondere den Bau von Windkraftanlagen zur lokalen Energieerzeugung. Die Stadtwerke sollen künftig einen größeren Beitrag zur Energieunabhängigkeit und Klimaneutralität leisten.
Die städtische Grundstücksgesellschaft (GSG) und ihre Immobilien sollen stärker strategisch genutzt werden – etwa zur Förderung bezahlbaren Wohnraums, der Gastronomie und des gesellschaftlichen Lebens.
Unsere finanzpolitischen Leitlinien:
- Strategische Nutzung der GSG für bezahlbaren Wohnraum und Stadtentwicklung
- Selbstbestimmter, ausgeglichener und zielorientierter Haushalt
- Verzicht auf Steuererhöhungen für Bürger*innen
- Priorisierung bei Investitionen: Bildung, Klima, soziale Gerechtigkeit
- Digitalisierung und Verschlankung von Verwaltungsprozessen
- Stärkung der Stadtwerke Willich als nachhaltiger Energieversorger
9. Digitales – Zukunft offen, nachhaltig und bürgernah gestalten
Die digitale Transformation unserer Stadt ist eine zentrale Zukunftsaufgabe. Wir GRÜNE wollen Digitalisierung als Chance nutzen – für mehr Transparenz, Teilhabe und Effizienz. Unser Ziel ist eine nachhaltige, sozial gerechte und zugängliche digitale Stadt.
Digitale Verwaltungsangebote sollen den Alltag der Bürger*innen erleichtern – mit online verfügbaren Formularen, digitalen Anträgen und direktem Zugang zu Informationen. Dabei achten wir konsequent auf Barrierefreiheit, Mehrsprachigkeit und persönliche Erreichbarkeit für alle, die digitale Angebote nicht nutzen können oder möchten. Eine moderne Verwaltung funktioniert digital, bleibt aber auch menschlich und inklusiv.
Wir setzen auf offene Daten (Open Data), offene Standards und Open-Source-Lösungen. Öffentliche Verwaltungsdaten – z. B. zu Verkehr, Umwelt, Haushalt oder Planung – sollen maschinenlesbar und frei verfügbar gemacht werden. So fördern wir Transparenz, Bürgerbeteiligung und innovative Nutzungsmöglichkeiten.
Offene Technologien helfen außerdem, teure Abhängigkeiten von proprietärer Software zu vermeiden, und stärken die digitale Souveränität unserer Stadt. Auch Bildungseinrichtungen profitieren davon – etwa durch freie Lernplattformen und digitale Werkzeuge ohne Lizenzkosten.
Unsere digitalen Leitlinien:
- Beteiligungsplattformen für echte Mitgestaltung der Stadtpolitik
- Menschzentrierte digitale Verwaltung: einfach, verständlich, barrierefrei
- Weiterentwicklung der Online-Services: schnellere Bearbeitung, weniger Bürokratie
- Persönliche Ansprechbarkeit bleibt erhalten
- Ausbau offener Daten und Verwaltungsinformationen (Open Data)
- Einsatz offener Standards und quelloffener Software
- Förderung digitaler Teilhabe in Bildung, Verwaltung und Gesellschaft
10. Umwelt, Klima und Natur – Verantwortung vor Ort übernehmen
Der Schutz unserer Umwelt ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Für uns GRÜNE beginnt eine lebenswerte Zukunft vor Ort. Willich soll klimafreundlich, grün und lebenswert für alle Generationen sein.
Wir wollen bis 2030 deutliche CO₂-Einsparungen erreichen. Dazu gehören der massive Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere durch Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden – sowie die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien. Energieeffizienz senkt Kosten und schützt das Klima – für Bürger*innen und Stadt gleichermaßen.
Im Zeichen des Klimawandels wollen wir Willich zur Schwammstadt entwickeln: Regenwasser soll gespeichert und nutzbar gemacht werden – zum Schutz vor Überflutung, zur Versorgung von Stadtgrün und zur Verbesserung des Mikroklimas.
Auch unsere Mobilitätswende ist Teil des Klimaschutzes: Wir setzen auf sichere Radwege, alternative Antriebe und eine vernetzte, klimafreundliche Infrastruktur. Ökologische Technologien wie Geothermie sollen – insbesondere bei Neubauten – gezielt gefördert werden.
Unsere Umweltpolitik setzt auf Beteiligung. Wir stärken die Umweltberatung, unterstützen private Initiativen wie Urban Gardening oder Müll-Plogging und fördern Biodiversität durch ökologische Flächenbewirtschaftung, naturnahe Rückzugsräume, mehr Hecken, Bäume und den Erhalt und Ausbau von Streuobstwiesen.
Die kommunale Landwirtschaft unterstützen wir auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Wir setzen uns ein für weitestgehend pestizidfreie Bewirtschaftung, Schutz von Bienenhabitaten, ökologische Betriebe und regionale Nahrungsmittelproduktion. Die Überdüngung unserer Böden muss zum Schutz unseres Trinkwassers vermieden werden.
Unsere Ziele für Klima- und Umweltschutz:
- Ausbau erneuerbarer Energien (z. B. PV auf öffentlichen Dächern)
- Energetische Gebäudesanierungen zur CO₂-Reduktion
- Förderung nachhaltiger Mobilität und Radwegeausbau
- Entwicklung Willichs zur klimaangepassten Schwammstadt
- Verdopplung ökologisch bewirtschafteter Flächen
- Unterstützung lokaler Umweltinitiativen und Bürgerprojekte
- Förderung naturnaher Lebensräume, Streuobstwiesen und Insektenschutz
- Nachhaltige und pestizidfreie Landwirtschaft in der Region
11. Planen, Bauen & Verkehr – Stadtentwicklung zukunftsfähig gestalten
Willich steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen im Bereich Stadtplanung und Mobilität. Die Verkehrswende ist dabei ein zentrales Anliegen – sowohl mit Blick auf den Klimaschutz als auch auf die Belastung durch Lärm, Luftverschmutzung und Flächenversiegelung.
Pendlerverkehr und ÖPNV-Infrastruktur
Wir unterstützen weiterhin den Ausbau der Regiobahn S28 Richtung Viersen/Venlo mit Haltepunkten in Schiefbahn und Neersen sowie neue Bahnlinien zur Anbindung von Alt-Willich und Münchheide. Nur mit attraktiven Alternativen zum Auto – etwa durch leistungsfähigen ÖPNV und Park&Ride-Angeboten – können wir den Pendlerverkehr klimafreundlich bewältigen.
Verkehrswende im Stadtgebiet
Die historischen Ortskerne Willichs sind für den heutigen Autoverkehr nicht ausgelegt. Deshalb setzen wir uns für eine Neuverteilung des Verkehrsraums ein – zugunsten von Fuß- und Radverkehr. Bestehende Mittel zur Förderung des Radverkehrs müssen endlich abgerufen und effektiv eingesetzt werden. Ein durchgängiges, sicheres Radwegenetz sowie barrierefreie Fahrradabstellplätze – insbesondere bei älteren Wohnbauten – sind zentrale Bausteine.
ÖPNV verbessern, Mobilität vernetzen
Aufgrund der geografischen Lage und fehlender eigener Verkehrsbetriebe ist die Optimierung des ÖPNV in Willich eine besondere Herausforderung. Wir setzen uns für eine Ringbuslinie zwischen den vier Ortsteilen und für verbesserte Taktungen – besonders in den Randzeiten – ein. Die Diskussion über Prioritäten bei der Mittelverwendung muss geführt werden.
Nachhaltiges und bezahlbares Wohnen
Die Stadtplanung soll sich am realen Bedarf orientieren. Wir fördern Geschosswohnungsbau mit barrierefreien Standards und generationenübergreifenden Konzepten. Neubaugebiete nur dort, wo ökologisch vertretbar – hochwertige Ackerflächen sollen erhalten bleiben. Bestehende Bebauungspläne sollen überarbeitet werden, um innerstädtische Verdichtung ohne zusätzliche Flächenversiegelung zu ermöglichen. Stellplatzschlüssel müssen überdacht werden, um den Wohnungsbau in zentraler Lage nicht zu behindern.
Ziele im Bereich Stadtentwicklung und Verkehr:
- Ausbau der Regiobahn S28 und Planung neuer Bahnverbindungen
- Förderung von ÖPNV, Ringbuslinie, bessere Taktung
- Sicheres, durchgängiges Radwegenetz und bessere Fahrradabstellmöglichkeiten
- Fokus auf barrierefreien Geschosswohnungsbau und bezahlbare Wohnformen
- Überarbeitung alter Bebauungspläne zur Innenverdichtung
- Reduzierung der Stellplatzpflichten in zentralen Lagen
12. Kinder, Jugend & Familie – Verantwortung übernehmen für die nächste Generation
Kinder haben ein Recht auf Bildung, Betreuung und Teilhabe. Wir setzen uns für eine inklusive Bildungslandschaft und eine verlässliche Kinderbetreuung ein – auch in Zeiten des Fachkräftemangels. Das bisherige System ist instabil und muss zukunftssicher weiterentwickelt werden. Wir machen uns stark für alternative Konzepte, um eine verlässliche Betreuung dauerhaft sicherzustellen.
Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung
Wir fordern stabile Betreuungszeiten, funktionierende Übergänge zwischen Kita, Tagespflege und Schule sowie flexible Randzeitenangebote. Dazu gehören faire Beitragserstattungen bei Ausfällen und eine bessere Verzahnung von Kitas und Tagespflege. Die jüngste Erhöhung der Stundensätze war richtig – die Reduktion der Krankentage jedoch falsch. Wir fordern eine gerechte Härtefallregelung.
Unsere Vision: klimaresiliente, naturnah gestaltete Kita- und Schulaußenflächen, die Bewegung und Erholung ermöglichen – auch an heißen Tagen. Neue Kita-Bauten müssen sinnvollen Qualitätsstandards entsprechen. Fehler wie beim Neubau TE-Bullerbü dürfen sich nicht wiederholen.
Jugend stärken, Teilhabe sichern
Jugendliche sollen in ihrer Lebenswelt ernst genommen werden. Freizeitangebote werden gemeinsam mit Jugendlichen geplant – partizipativ, quartiersbezogen und dezentral. Schutzräume wie Unterstellmöglichkeiten und Treffpunkte sind wichtig. Die Skateanlage in Anrath muss saniert und neue Bewegungsangebote in allen Stadtteilen gleichwertig realisiert werden.
Streetwork, Schulsozialarbeit und offene Jugendarbeit müssen gestärkt und besser miteinander verzahnt werden – durch multiprofessionelle Teams und gemeinsame Strukturen mit den Schulen.
Ausbau von Ausbildung und Qualität in Kitas
Der wachsende Bedarf an qualifizierten Fachkräften erfordert attraktive Arbeitsbedingungen, moderne Konzepte und passende Räumlichkeiten. Wir wollen die Ausbildungskapazitäten im Kita-Bereich ausbauen und die Qualität durch gezielte Investitionen sichern.
Unsere Schwerpunkte für Kinder, Jugend und Familien:
- Verlässliche Kinderbetreuung trotz Fachkräftemangel
- Faire Regelungen bei Ausfällen und Krankentagen
- naturnahe Bildungs- und Bewegungsräume
- Beteiligung Jugendlicher an Freizeitplanung und Raumgestaltung
- Sanierung und Ausbau von Spiel-, Skate- und Bolzplätzen
- Verstärkte Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schulen
- Ausbau der Ausbildungskapazitäten und Fachkräftegewinnung
- Sozial gerechte Kita-Beiträge und flexible Randzeitenmodelle
13. Volkshochschule und tertiäre Bildung – Lebenslanges Lernen stärken
Lebenslanges Lernen ist ein Schlüssel zur Teilhabe an Gesellschaft und Beruf. Die Volkshochschule (VHS) leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Wir setzen uns für ein erweitertes Angebot ein, das alle Ortsteile gleichermaßen berücksichtigt.
Willich braucht mehr wohnortnahe Bildungsangebote für Erwachsene. Die Kreisvolkshochschule soll daher mehr Kurse und Veranstaltungen auch in Neersen, Schiefbahn und Anrath anbieten – nicht nur in Alt-Willich. Wir setzen uns dafür ein, dies aktiv umzusetzen und mit dem Kreis abzustimmen.
Neben klassischen VHS-Kursen wollen wir auch niedrigschwellige Angebote fördern – etwa in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Vereinen oder lokalen Bildungseinrichtungen. Themen wie Digitalisierung, Sprachen, Berufsqualifikation und politische Bildungsollen gezielt ausgebaut werden.
Unsere Ziele für die Volkshochschule und Erwachsenenbildung:
- Mehr VHS-Angebote in allen Ortsteilen
- Kooperationen mit Bibliotheken, Vereinen und Kulturzentren
- Förderung digitaler, berufsorientierter und inklusiver Bildungsformate
- Teilhabe durch wohnortnahe, flexible und bezahlbare Kurse
- Stärkere Präsenz der VHS im Stadtbild und kommunale Unterstützung
14. Sport – Förderung, Fairness und Zukunftsfähigkeit
Sport ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Willich – für Gesundheit, Gemeinschaft und Teilhabe. In der vergangenen Legislaturperiode konnten viele Projekte umgesetzt werden: neue Kunstrasenplätze, Outdoor-Fitnessanlagen, renovierte Vereinsheime und die Förderung neuer Sportangebote wie Padel. Dieses Engagement – auch durch Ehrenamtliche – verdient besondere Anerkennung.
Erfolge und Herausforderungen
Trotz vieler positiver Entwicklungen ist verstärkt eine ganzheitliche Betrachtung notwendig. Das Projekt „Dirtbike-Anlage“ etwa war mit hohen Kosten verbunden, während seine soziale Reichweite und der laufende Finanzbedarf hinterfragt werden müssen. Wir stehen für kostendisziplinierte, bedarfsorientierte Sportförderung, die möglichst viele Menschen erreicht.
Nachhaltige Sportentwicklung
Zukünftig sollen Investitionen nachvollziehbar geplant und im Dialog mit Bürger*innen sowie Vereinen beschlossen werden. Bestehende Anlagen haben Vorrang vor teuren Neubauten. Das Ehrenamt muss weiter gestärkt werden – durch weniger Bürokratie, gezielte Förderung und mehr Wertschätzung.
Unsere Ziele für den Sport in Willich:
- Erhalt und qualitative Verbesserung bestehender Sportanlagen
- Keine Einzelprojekte ohne nachhaltigen Nutzen und Breitenwirkung
- Beteiligung der Vereine und Öffentlichkeit bei Planungen
- Förderung des Ehrenamts durch Entlastung und Anerkennung
- Transparente, faire Vergabe von Fördermitteln
- Breitensport für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen zugänglich halten
15. Wirtschaft und Gewerbe – Nachhaltig wachsen, lokal stärken
Willichs wirtschaftlicher Erfolg basiert auf starken Gewerbegebieten wie Münchheide und Stahlwerk Becker. Diese sichern wichtige Einnahmen und Arbeitsplätze. Daher bekenn wir uns zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Gewerbegebiete.
Gleichzeitig braucht es klare Regeln für Flächennutzung, Klimaschutz und soziale Verantwortung. Erweiterungen sollen an ökologische Standards geknüpft sein: Null-Energie-Bauten, Dachbegrünung, maximale Versiegelung von 80% sowie verkehrliche Anbindung auch mit komfortablen Radwegen und bedarfsgerechtem ÖPNV, langfristig auch mit Bahnanschluss.
Bestehende Gewerbeflächen sollen nachhaltig entwickelt werden – durch Nachverdichtung, modernere bauliche Nutzung und gezielte Neuansiedlungen.
Lokale Betriebe und nachhaltige Branchen fördern
Wir setzen auf lokale Wirtschaftskreisläufe, die Vergabe von Flächen an ortsansässige Unternehmen und die gezielte Ansiedlung zukunftsfähiger Branchen. Die Stadtverwaltung soll dabei aktiv als Vermittlerin wirken – etwa beim Wiederverkauf freigewordener Flächen.
Innenstadtentwicklung mit Handel im Blick
Die Vollsortimenter-Ansiedlung in Anrath begleiten wir kritisch-konstruktiv. Es braucht koordinierte Beteiligungsverfahren, um den inhabergeführten Einzelhandel zu stärken und ein ausgewogenes Angebot zu sichern. Ziel ist eine lebendige Innenstadt mit integrativer Planung öffentlicher und privater Flächen.
Unsere Ziele für Willichs Wirtschaftsstruktur:
- Nachverdichtung bestehender Gewerbegebiete vor Neuausweisung
- Verpflichtende Nachhaltigkeitsstandards für neue Gewerbeflächen
- Vorrang für lokale und innovative Betriebe bei Flächenvergabe
- Nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilitätsanbindung für alle Gewerbegebiete
- Strategische Innenstadtentwicklung im Dialog mit Handel und Bevölkerung
- Stadt als Vermittlerin bei Flächenumschichtung und Unternehmensansiedlung
16. Gefahrenabwehr – Menschen schützen, Leben retten
Der tägliche Schutz der Bevölkerung vor Bränden und die Hilfeleistung bei Unglücksfällen ist eine zentrale kommunale Aufgabe. Sie wird in allen Stadtteilen Willichs rund um die Uhr durch die nach wie vor ehrenamtliche Freiwillige Feuerwehr erfüllt. Diese Organisationsform der Feuerwehr möglichst dauerhaft zu erhalten, muss Ziel städtischen Handelns sein.
Gemeinsam schützen
Über die alltäglichen Einsatzlagen hinaus wirkt die Stadt Willich zusammen mit dem Kreis Viersen, als unterer Katstrophenschutzbehörde, dabei mit, die Menschen in der Stadt und auch darüber hinaus im Fall von Extremwetterereignissen und anderen großen Schadenslagen zu schützen, wofür sie ebenfalls die Feuerwehr einsetzt. Im Rahmen des Katastrophenschutzes werden Stadt und Kreis durch ehrenamtliche freiwillige Helfer*innen der Hilfsorganisationen unterstützt.
Alle Kräfte gemeinsam sorgen in ihrer Freizeit für unsere Sicherheit. Dieses ehrenamtliche Engagement der Menschen braucht attraktive Rahmenbedingungen. Das ist besonders dringend, weil Extremwetterereignisse und Folgeentwicklungen im Zuge der Klimakrise zukünftig deutlich häufiger auftreten werden.
Weil Bevölkerungsschutz aber nicht nur im konkreten Einsatzfall und an Einsatzstellen stattfindet, ist er als ein Querschnittsthema zu sehen, das zentrale Bereiche der Verwaltung wie Ordnung, Planung, Umwelt und Verkehr umfasst. Dazu ist an bestehende Strukturen anzuknüpfen.
Präventives Handeln mit Blick in die Zukunft
Neben der Gefahrenabwehr gilt es aber auch, präventive Maßnahmen zu ergreifen und regelmäßig zu evaluieren. Stadt, Feuerwehr und Hilfsorganisationen können im Ereignisfall nicht allen Menschen gleichzeitig helfen. Deswegen ist es wichtig, die Selbsthilfefähigkeit der Bürger*innen zu stärken. Die Schulung durch und die Zusammenarbeit mit dezentralen zivilgesellschaftlichen Strukturen ist sehr wichtig, um das Wissen darum in der Breite der Bevölkerung zu verankern.