Weniger Fleisch für mehr Zukunft

Abbildung: Bartz/Stockmar (Lizenz: CC-BY 4.0)

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Deutschland ernähren sich doppelt so viele Jugendliche und junge Erwachsene vegetarisch oder vegan. Aus Überzeugung und zunehmend auch als ein politisches Statement. Gleichzeitig wächst der Weltverbrauch an Fleisch in alarmierender Weise.

Abbildung: Bartz/Stockmar (Lizenz: CC-BY 4.0)

Eine repräsentative Umfrage vom Oktober 2020 unter jungen Deutschen im Alter zwischen 15 bis 29 Jahren zeigt, dass knapp 13 Prozent unter ihnen auf Fleisch verzichten*. Die Jugendbewegung »Fridays for Future« und Berichte über tierquälende »Nutzvieh«-Haltungen, rücksichtslose Urwaldrodungen für mehr Anbauflächen für Futtermittel und tier- und menschenwohlverachtende Zustände in unseren Schlachthöfen sind zu wichtigen Treibern für pflanzlich dominierte Ernährungsstile geworden. 

Einen großen Anteil zur Verringerung des Fleischkonsums tragen auch die sogenannten Flexitarier:innen bei. Sie essen nur manchmal Fleisch; und das bevorzugt in Gemeinschaft. Und bewusst solches, von dem sie wissen, wo es herkommt. 

Laut Studie ist Fleischkonsum keine Stadt-Land-Frage und auch kein Ost-West- oder Nord-Süd-Thema.  Auffallend ist, wie stark der Fleischkonsum offenbar mit einer politischen Einstellung verbunden ist. Wer wenig Fleisch konsumiert, ist umwelt-, ernährungs- und tierschutzbewusster. Bei Veganer:innen sehen sich 75 Prozent als Teil der Klimaschutzbewegung. Und 62 Prozent von ihnen engagieren sich bewusst gegen Lebensmittelverschwendung. Unter Vegetarier:innen lehnen beispielsweise 92 Prozent die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie ab. 

Unter Omnivoren, also Menschen, die nicht auf Fleisch und tierische Produkte verzichten wollen, sieht das anders aus. Nur 15 Prozent von ihnen engagieren sich für Klimaschutz. Und lediglich 29 Prozent setzen sich bewusst gegen Lebensmittelverschwendung ein. Was die befragte Generation jedoch eint, ist die Ablehnung der heutigen Form der Tierhaltung. Fast keiner der Befragten hält sie für in Ordnung. Und: die Studie zeigt ganz eindeutig eine Präferenz für eine klimabewusste Ernährung und den Wunsch nach einem in dieser Hinsicht engagierten Staat.

* (Quelle: Fleischatlas 2020)