Licht – Eine Verschmutzung?

Künstliches Licht: eine weniger bekannte, inzwischen aber ernst zu nehmende Form der Umweltverschmutzung, macht sich immer stärker bemerkbar.

Beim Menschen kann die Veränderung des Tag-Nacht-Rhythmus zu Krankheiten und zu einer Zunahme von Stress führen. Satellitenmessungen zufolge wird Deutschland – auch Willich – jedes Jahr um etwa 2 Prozent heller. Hinzu kommt, dass im Zuge der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED–die ja tageslichtähnliches Licht abgeben – die Lichtfarben der Leuchtmittel meistens zu «blau» sind. Genau dieser Lichtanteil lässt uns schlechter schlafen und zieht die Insekten an. Tiere, darunter Nachtfalter, Zugvögel und Meeresschildkröten, leiden mittlerweile rund um den Globus an der Auflösung des Tag-Nacht-Rhythmus durch die übermäßige Erhellung der Nacht. 150 Milliarden Insekten sterben pro Jahr allein in Deutschland. Ohne sie können Vögel und Kleintiere nicht überleben. Neben dem Wind sind Insekten die wichtigsten Pollenüberträger in Natur und Landwirtschaft. Das nachfolgende Beispiel haben wir in Anrath gefunden. Im ersten Schritt wäre es durch einfache Ergänzungen wie zum Beispiel Abschatter möglich, Anwohner von Straßen in ihren Wohnungen nicht dauerhaft zu blenden. Dazu muss man auch nicht gleichzusetzen ist mit sicherer.

Je heller nachts eine Umgebung ist, umso dunkler sind die unbeleuchteten Bereiche. Durch den hohen Kontrast braucht das Auge sehr lange, um sich auf die Dunkelheit einstellen zu können. Es entsteht dadurch ein Gefühl einer temporären «Blindheit».
Wir setzen uns ein für insektenfreundliches Licht an Verkehrswegen, Radweg-Beleuchtungskonzepte und dynamische Lichtkonzepte für Wohngebiete. Wir legen ebenfalls ein Augenmerk auf eine barrierefreie Orientierung durch besseres Licht im öffentlichen Raum und in Gebäuden, insbesondere für Senioren. Durch eine planerische Herangehensweise an städtisches Licht wird Willich eine gut beleuchtete und insektenfreundliche Stadt. Wir werden unsere Expertise auch im Rat des Kreises Viersen einbringen.