Jetzt du! – So kannst du nachhaltiger leben

Die Siegel Natrue und BDIH
Die Siegel Natrue und BDIH

Sein Leben ein wenig nachhaltiger zu gestalten, ist meist einfacher als man denkt. Häufig fehlt nur die Motivation, sich intensiv mit nachhaltigen Alternativen zum gewohnten Alltag zu beschäftigen. Dabei können auch kleinere Änderungen viel bewirken. Nachfolgend finden Sie Anregungen, die mit wenig Arbeit den persönlichen ökologischen Fußabdruck verringern. Uns ist dabei bewusst, dass einige Punkte mit Mehrausgaben verbunden sind, die im Einzelfall ggf. nicht immer leistbar sind. Ohnehin soll diese Liste kein „moralischer Zeigefinger“ sein – auch GRÜNE befolgen noch lange nicht alle Punkte. Anspruch auf Vollständigkeit hat sie auch nicht; aber es ist ein Anfang.

Ökostrom

Auch die Willicher Stadtwerke bieten einen Ökostrom-Tarif an. Mit wenigen Klicks im Internet oder mit nur einem Formular ist der Stromwechsel erledigt. Viele Ökostrom-Anbieter sind preislich sogar auf dem Niveau konventioneller Tarife. Aber Achtung: Oft gelten die Preise bei günstigen Anbietern nur ein Jahr, so dass jährlich gewechselt werden muss.

Bank

Oft unterschätzt wird der Einfluss der Wahl des Geldinstituts. Banken investieren unser Geld in der Hoffnung auf hohe Gewinne. Oft liefern insbesondere Waffenhersteller lukrative Anlagemöglichkeiten, weshalb fast alle Banken in Rüstung investieren. Eine Alternative sind Öko-Fonds, bei denen nur in „grüne“ Firmen investiert wird. Hier sollte man aber das „Kleingedruckte“ lesen viele Öko-Fonds haben Schlupflöcher, sodass ein Teil des Geldes trotzdem in wenig nachhaltige Firmen fließt. Es gibt jedoch auch Banken, die sich zu Nachhaltigkeit verpflichtet haben und ihr gesamtes Geld nur in grüne Projekte anlegen.

Mobilität

Auf kurzen Strecken lieber das Rad nehmen oder den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Oder, wenn vorhanden, das Elektroauto. Spätestens aber, wenn wir bei Regen mit unserem Elektroauto drohen liegen zu bleiben, weil es in Willich und Umgebung nicht genug Ladesäulen gibt, werden wir verständlicherweise schnell wieder bequem.
Insbesondere bei längeren Strecken lohnt es sich, statt des Autos mal die Bahn zu nehmen. Bei früher Ticketbuchung freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel. Sollte ein Flug doch mal unvermeidbar sein, bietet sich ein CO2-Ausgleich an. Der ist über entsprechende Websites schnell erledigt und kostet beispielsweise für die Strecke DüsseldorfBerlin 10,- €. Für das Geld werden dann Klimaschutzprojekte unterstützt, die die gleiche Menge CO2 einsparen. Übrigens: Schiffe sind mit Abstand das schlechteste Fortbewegungsmittel für die Umwelt (auch und besonders Kreuzfahrtschiffe).

Kosmetik

Ob Seife, Zahnpasta oder Schminke: In unserer Kosmetik sind viele Mikroplastik-Teile, die durch den Abfluss schnell im Meer und auch in unserem Leitungswasser landen. In Drogerien gibt es zu fast jedem Artikel eine Alternative als „Naturkosmetik“. Auch hier gilt aber wieder, dass eine grüne Verpackung noch nichts aussagt. Unabhängige Siegel wie „Natrue“ oder „BDIH“ kennzeichnen echte Naturkosmetik.

Kleidung

Hinsichtlich der Arbeitsbedingungen der Näherinnen und Näher als auch der Materialien unserer Kleidung, Handtücher, Bettwäsche unterscheiden sich die meisten Hersteller oft wenig – egal, ob billig oder teuer.
Eine echte Alternative sind Online-Shops, die sich auf Fairtrade und Öko-Stoffe spezialisiert haben. Wichtig sind unabhängige Siegel, da der Begriff „Fair“ nicht geschützt ist. Solche Shops bieten aber oft nur sogenannte Basics an, also Kleidungsstücke ohne besondere Verzierungen.
Eine weitere oft unterschätzte Möglichkeit, bei der Kleidung ein wenig nachhaltiger zu sein, ist Second-Hand-Ware. Ob in speziellen Second-Hand-Läden, auf dem Flohmarkt, bei Kleidertausch-Partys oder Internetplattformen kann Kleidung oft wiederverwendet werden, wodurch schon ein Kleidungsstück weniger hergestellt wird. Oft hilft es auch, sich bei jedem Kleidungsstück zu fragen, ob wir es wirklich benötigen. Laut einer Studie benutzen wir in Deutschland jedes fünfte Kleidungsstück nie.

Wasser

Wasser in Plastikflaschen ist zwar schön leicht, belastet die Umwelt aber leider schwer. Glasflaschen wären eine erste Verbesserung. Eine wirkliche Alternative ist Leitungswasser. Unser Leitungswasser ist das am besten kontrollierteste Lebensmittel und muss viel strengere Auflagen erfüllen als gekauftes Wasser. Für 2,- € bekommt man so seinen Wasservorrat für ein ganzes Jahr also direkt ins Haus geliefert. Selbst beim günstigsten Supermarkt bekommt man dafür gerade mal 5 Liter.

Heimatshoppen

Lieferungen von bestellten Waren belasten die Umwelt stark. Zum einen wird viel Verpackungsmüll produziert. Zum anderen ist die Lieferung an sich ein Klima-Killer. Bei Bestellungen aus Übersee müssen Flugzeuge oder Schiffe benutzt werden. Die Lieferfahrzeuge sind laut, verpesten die Umwelt und verstopfen Straßen. Paketbotinnen und -boten arbeiten oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und verdienen über Subunternehmen teilweise nicht mal den Mindestlohn. Heimatshoppen stärkt also nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern hilft auch der Umwelt.

Tücher und Lappen

Wir verbrauchen täglich viele Wegwerfprodukte, die eigentlich ziemlich unnötig sind. Statt Küchenrolle kann man meistens einen Putzlappen benutzen. Dieser lässt sich übrigens, wenn er zu dreckig ist, wunderbar in der Waschmaschine reinigen. Abschminktücher werden mit viel Bleiche hergestellt und könnten beispielsweise durch ein kleines Handtuch ersetzt werden.
Alternative zur Klarsichtfolie sind spezielle Tücher aus Wachs und Öko-Baumwolle. Diese sind zwar etwas teurer, können aber immer wieder verwendet und in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden.