Wechsel der Fraktionsgeschäftsführung

Nicht nur im Parteivorstand gab es Veränderungen. Auch in der Fraktion hat es einen Personalwechsel gegeben. Das Amt der Fraktionsgeschäftsführung wurde von Manuel Paas an Sina Kingen übertragen. Über die Hintergründe geben beide Auskunft im GRÜNER BLICK.

Manuel, wie lange warst du jetzt als Fraktionsgeschäftsführer dabei?
Seit Juni 2012. Meine Vorgängerin Barbara Flatters hatte damals ihr Studium intensiviert und in der Folge nicht mehr genügend Zeit für Fraktions- und Parteiarbeit gefunden. Im Vorfeld hat sie mich immer wieder mit zu unseren öffentlichen Fraktionssitzungen genommen, so dass ich mir die Arbeit erst mal in Ruhe ansehen konnte.

Du warst bei Amtsantritt vergleichsweise jung…
Ich war gerade 20 Jahre und bin von den JUNGEN GRÜNEN unseres Ortsverbands gekommen, wo auch Barbara schon aktiv war. Sie war damals allerdings auch kaum älter. Natürlich hatte ich zu Beginn noch nicht allzu viel Erfahrung. Wichtig war, das Vertrauen und die Untertützung der Fraktion zu haben. Das hat mir den Einstieg erheblich erleichtert.

Warum jetzt der Rückzug?
Ich bin gerade in der Endphase meines Studiums. Zudem habe ich parallel eine Berufstätigkeit in Köln aufgenommen. Dies ist mit einem zusätzlichen hohen Maß an Fahrzeiten verbunden. Das lässt mir leider nicht mehr hinreichend Möglichkeit, mich in der gebotenen Intensität um die anstehenden Aufgaben eines Fraktionsgeschäftsführers zu kümmern. Wichtig war jetzt, zeitnah eine Lösung zu finden, um einen reibungslosen Übergang zu realisieren. Das ist mit Sina gut gelungen.

Wie waren deine ersten Begegnungen mit den Etablierten der anderen Parteien? Hat man sich auf Augenhöhe mit dir eingelassen?
Anfangs war ich da durchaus skeptisch. Aber in der Rückschau habe ich eigentlich nur positive Erfahrungen gesammelt. Natürlich macht man aus Unerfahrenheit auch schon mal schneller einen Fehler. Aber weder aus der Verwaltung noch von den anderen Parteien habe ich negative Rückmeldung erfahren, sondern bin vielmehr unterstützt worden. Vielleicht war ich in einer Zeit, in der vor allem die älteren Semester das Kommunalgeschehen dominierten, auch so etwas wie der Türöffner für eine nachrückende junge Generation. Nach mir haben dann weitere Jüngere wie der Kollege Pempelfort von der SPD das Parteiparkett betreten.

Was hat dir in deiner aktiven Zeit am meisten Spaß gemacht?
Durch die Fraktionsarbeit bin ich auch zunehmend in die Parteiarbeit reingewachsen und habe schließlich den Kommunalwahlkampf 2014 mit organisiert und gestaltet. Das war damals auch sozusagen das Startsignal für eine verstärkte Onlineaktivität, für die ich bis heute verantwortlich bin. Durch mein berufliche Ausrichtung in Richtung Onlinemarketing will ich die Partei und Fraktion da auch weiterhin unterstützen. Als einer der Fraktionsgeschäftsführer sind auch viele meiner Ideen in den damaligen interfraktionellen Arbeitskreis „Transparenz und Bürgerbeteiligung“ eingeflossen. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist beispielsweise der Mängelmelder, der nach Information der Verwaltung auch rege genutzt wird und dem Bürger da auch mal den „kurzen Dienstweg“ ermöglicht. Aktuell beschäftigt mich das neue Ratsinformationssytem sehr. Und natürlich liegt mir der sogenannte digitale Rat am Herzen.

Sina, wie ist es zur Nachfolge von Manuel gekommen?
Seinerzeit war ich auch bei den JUNGEN GRÜNEN sowie in der Partei und habe mich nach dem Abitur verstärkt um meine Studium gekümmert. Irgendwie ist aktive Politik dann erst mal aus dem Blickfeld verschwunden. Eher unvermittelt kam ich mit Manuel ins Gespräch, ob ich mir seine Nachfolge vorstellen könnte. Ich musste dafür meinen sicheren Nebenjob aufgeben. Aber die Arbeit bei den GRÜNEN ist weit interessanter und fordert mich mehr. Zudem kann ich jetzt durch meine zusätzliche Ausschusstätigkeit wieder eine Stück Willicher Politik mitgestalten.

Durch dein Amt wirst du verstärkt öffentlich wahrgenommen. Wie hat dein Umfeld auf deine neue Aufgabe reagiert?
Sowohl meine Familie als auch Freunde haben sehr positiv darauf reagiert. Es haben sich auch wieder Kontakte ergeben, die schon längere Zeit ruhten. Zu Beginn fühlte es sich merkwürdig an, sich in der Zeitung zu sehen. Aber das gehört natürlich dazu und man gewöhnt sich auch schnell daran.

Viel Erfolg für dein neues Amt!