Schiefbahner Dreieck

Inzwischen ist bekannt: Die Baugrundstücke auf dem Schiefbahner Dreieck sollen nach Vorschlag der Verwaltung zu einem Preis von 330 €/m2 verkauft werden! Die Kaufpreise liegen damit für die billigsten Grundstücke (gut 300 m2, Lage direkt an der Willicher Straße) bei über 106.000 €. Die größeren (500 m2) bei rund 165.000 €. Hinzu addieren sich jeweils die gesetzlichen Nebenkosten in Höhe von ca. 8 Prozent. Weiter kommen auf zahlreichen Grundstücken Auflagen für besondere Schallschutzmaßnahmen an den Häusern auf die neuen Eigentümer zu. Und, zuletzt von CDU und SPD beschlossen, ein Anschlusszwang an das neue Blockheizkraftwerk der Stadtwerke. Dadurch ist eine Wahlfreiheit der Neubürger bezüglich der Energieversorgung nicht mehr gegeben; eine Ausstattung mit regenerativen Energieträgern wie Wärmepumpen oder Solaranlagen wird damit stark eingeschränkt.

Wahrlich kein Schnäppchen – insbesondere nicht für geringverdienende junge Willicher beziehungsweise Schiefbahner Familien. Ursprünglich sollte das Schiefbahner Dreieck, insbesondere nach Argumentation der großen Volksparteien, eigentlich einmal für dieses Klientel erschlossen werden. Tatsächlich liegt der Verkaufspreis damit 100 bis 120 €/m2. höher als der offizielle Grundstückspreis in diesemGebiet gemäß Gutachterausschuss (ist im Internet öffentlich einsehbar). Dies entspricht einer Überhöhung von rund 50 Prozent! Ganz zu schweigen von dem preistreibenden Signal, das durch das städtische Handeln auf den gesamten Willicher Grundstücksmarkt ausgeht.

Doch der zu erwartende Aufschrei, den man insbesondere auf Seiten der SPD mutmaßen sollte, blieb aus. Dabei macht die Stadt, im Gegensatz zu anderen Verkäufen der letzten Monate, noch nicht einmal das große Geschäft. Die 330 € decken gerade einmal die Kosten ab, die vor allem durch die immensen Investitionen für den Lärmschutz sowie den (unnötigen) Kreisverkehr kalkuliert sind. Allein der schlägt sich mit rund 60 €/m2 beim Grundstückspreis nieder. Reserven für Unvorhergesehenes sind hier noch nicht eingeplant. Etwaige Mehrkosten müssten aus dem allgemeinen Haushalt nachgeschossen werden. Insgesamt also kein Baugebiet mit erschwinglichen Preisen für Willicher Bürgerinnen und Bürger – die Düsseldorfer wird es freuen. Wir Willicher GRÜNEN bleiben daher bei unserem NEIN zum Bebauungsplan S44.