Eine Million Elektroautos wollte die Bundesregierung bis 2020 auf deutschen Straßen sehen. Inzwischen wäre sie froh, wenn es wenigstens halb so viele würden. Aber die deutsche Vorzeigeindustrie liefert nicht. Trotz Milliardengewinnen in den vergangenen Jahren fehlt anscheinend das Geld, um im Eigeninteresse zukunftsfähige Automobile zu bauen. Nicht anders ist erklärbar, dass die Regierung nun ein Subventionsprogramm für unsere „Premium“-hersteller in Milliardenhöhe aufgelegt hat. Für die Industrie übrigens, die schon seit Jahren mit der gleichen Regierung kungelt und die tatsächlichen Schadstoff- und CO2-Emmisionen für ihre Alt-Technologie verschweigt oder gar betrügerisch manipuliert und die Verbraucher vorsätzlich täuscht.
Andere Hersteller, allen voran TESLA, machen es den deutschen selbsternannten Technologieführern vor: mit attraktiven praxistauglichen Modellen, mehreren hundert Kilometern (tatsächlicher) Reichweite, einem nahezu flächendeckenden Schnell-Ladenetz mit (kostenlosem!) Strom entlang der Autobahnen in Deutschland und Westeuropa, dem Aufbau eigener Batteriefabriken – und alles ohne einen Euro vom deutschen Staat. Beim Verkaufsstart des Model 3 campierten weltweit tausende Fans vor den Filialen, um ganz vorne auf die Bestelllisten zu kommen. Hat es das bei einem deutschen Premiummodell schon mal gegeben? Die deutsche Schlüsselindustrie ist stattdessen gerade dabei, den Zeitgeist und die Technologie zu verschlafen. Aber zumindest dafür gibt es genügend Vorbilder: Grundig, AGFA, RWE, E.ON … Also weiter so! Und am Ende hilft der Steuerzahler!