Neue Räume für das »Gedächtnis der Stadt« 25 April, 202425 April, 2024 Eröffnung neue Räume Stadtarchiv Am 11. Januar 2024 wurden die neuen Räume des Willicher Stadtarchivs eröffnet, in denen es nun einen großen kombinierten Lese- und Veranstaltungssaal mit Ausstellungsfläche gibt. Der Bereich umfasst rund 180 Quadratmeter. Damit wird das städtische Archiv deutlich stärker als bisher zu einem Ort, an dem öffentliches Leben stattfinden kann. »Hier können wir viel mehr machen: in größeren Gruppen arbeiten, Filmvorführungen oder Vorträge anbieten«, sagt dazu Stadtarchivar Udo Holzenthal. Im Jahre 2017 wurde die Entscheidung getroffen, das Stadtarchiv in Willich zu behalten und nicht in das Kreisarchiv in Dülken abzugeben. Danach startete der Aus- und Umbau des Archivs, das bereits seit 1990 seinen Sitz am St.-Bernhard-Gymnasium hat. Insgesamt sind im Keller 3,7 laufende Kilometer Akten eingelagert. Das entspricht der Strecke vom St.-Bernhard-Gymnasium bis zum Schloss Neersen. Es handelt sich unter anderem um Akten aus der Zeit der vier Willicher Altgemeinden und aus der Stadtgeschichte nach der kommunalen Neuordnung seit 1970. Das Bauprojekt, durch das nun deutlich mehr Leben ins Archiv kommen kann, wurde von Mitarbeitern des städtischen Betriebs Objekt und Wohnungsbau sowie dem Krefelder Architekten Jürgen Hoffmann geleitet. Bei der Gestaltung des Lesesaals galt es, die Anforderungen des Denkmalschutzes zu berücksichtigen – das korrespondiert jetzt stimmig mit den neuen gläsernen Bürowürfeln und dem gesamten angenehm hellen und großen Innenraum. Das Archiv unterhält eine Bildungspartnerschaft mit dem St.-Bernhard-Gymnasium und der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule. Schülerinnen und Schüler nutzen das Archiv für ihre Forschungsprojekte und werden so praktisch an die Themen der Archivarbeit herangeführt. »Die Arbeit im Archiv ist viel interessanter als eine Recherche im Internet«, sagt dazu die Schülerin Malia Berwig, die als Praktikantin im Stadtarchiv tätig war und sich damit beschäftigt hat, wohin verfolgte jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Willich zur Zeit des Nationalsozialismus geflohen sind. Weitere Informationen zum Willicher Stadtarchiv.