Kitas in Not 14. September 202314. September 2023 Verzweifelte Eltern, traurige Kinder, Erzieher:innen am Limit – der Fachkräftemangel ist auch in den Willicher Kindertageseinrichtungen angekommen. Die Lage war schon während der Pandemie sehr angespannt, aber auch danach trat leider keine Verbesserung für die Familien ein. Auf Einladung des Jugendamtselternbeirats (JAEB) hin fand im März ein »Runder Tisch« mit Elternvertretungen der städtischen Kitas, Verwaltungskräften und den im Stadtrat vertretenen Fraktionen statt. Ziel dieser Veranstaltung war, einerseits Politik und Verwaltung die Sorgen und Nöte der Eltern nahe zu bringen, Letzteren andererseits die Entscheidungen der Verwaltung verständlicher zu machen. Selbstverständlich nahmen an dem Gespräch auch Mitglieder des Jugendhilfeausschusses von unserer Fraktion teil. An dieser Stelle möchten wir allen Beteiligten ausdrücklich für den konstruktiven Austausch danken. Dessen Ergebnisse haben wir in unsere politische Arbeit aufgenommen. Bereits seit längerer Zeit beschäftigt die prekäre Situation in den städtischen Kitas die politischen Fraktionen. Politik und Verwaltung trafen sich dazu in zwei Workshops. In der Folge entstand der interfraktionelle Antrag, den GRÜNE, FDP und FÜR WILLICH gemeinsam einreichten. Darin wurden für die 12 städtischen Kindertageseinrichtungen insgesamt 12 neue Stellen beantragt. Dadurch würde die Besetzungsquote in Willich über der gesetzlich geforderten liegen, die nicht ausreicht, um Ausfälle durch Krankheit und beispielsweise Elternzeiten der Erzieher:innen zu kompensieren. Hoffen wir im Interesse unserer Kinder und deren Eltern, dass der interfraktionelle Antrag die erforderliche Ratsmehrheit findet (Stand Redaktionsschluss 29.05.2023)! Darüber hinaus werden wir uns als Politik in der nächsten Zeit mit einem Antrag des JAEB auf Anpassung der Beitragssatzung beschäftigen. Leider enden damit aber auch schon unsere Möglichkeiten auf kommunaler Ebene, auf die Situation in den Kitas Einfluss zu nehmen. Sowohl die Personalverordnung als auch die Ausbildung von Erziehungspersonal werden auf Landes- bzw. Bundesebene geregelt, wo wir lediglich versuchen können, unsere Ideen einzubringen. Die Hoffnung vieler Eltern und Kinder, nach Abflauen der Corona-Pandemie werde endlich wieder Normalität in den Kita-Alltag einkehren, wird nun durch akuten Personalmangel zunichte gemacht. Das Thema wird uns also noch lange beschäftigen. Wir bleiben dran……! Rechtsanspruch: Kinder haben bundesweit seit dem 01.08.2013 Recht auf einen KiTa-Platz, sobald sie das erste Lebensjahr vollendet haben. Ablehnungsbescheid: Gegen den Ablehnungsbescheid durch das Jugendamt kann Widerspruch und Klage eingereicht werden.