Foodsharing – Alternative für die Tonne 14. September 202314. September 2023 Foto: gerette Lebensmittel Während die TAFEL gerettete Lebensmittel an Bedürftige verteilt, kann bei Foodsharing jeder Nahrungsmittel vor dem Wurf in die Mülltonne retten. Über dieses Projekt sprach Claudia Poetsch mit der Willicher Foodsharing-Aktivistin Sandra Sandten. Wie bist du auf die Idee gekommen, beim »Foodsharing« mitzumachen, ein »Foodsharing-Projekt« aufzubauen? Foodsharing habe ich durch verschiedene Dokumentationen, in denen es um Lebensmittelverschwendung ging, kennen gelernt. Auch durch meinen Nebenjob zu Studienzeiten war ich immer wieder entsetzt, wieviele Lebensmittel im Müll landen und wollte dringend etwas dagegen tun. So bin ich auf die Foodsharing-Initiative aufmerksam geworden. Wer kann sich bei euch Lebensmittel abholen? Theoretisch jeder. Unser Fokus liegt – anders als bei der Tafel – nicht primär auf der Hilfe für Bedürftige. Vielmehr geht es uns vor allem darum, dass noch verzehrbare Lebensmittel auf die Teller kommen, statt weggeworfen zu werden. Nur dort, wo dies möglich ist, legen wir auch einen Schwerpunkt auf die Bedürftigkeit der Abnehmer. Seid ihr eine Konkurrenz zur Willicher Tafel? Nein, im Gegenteil. Wir ergänzen uns in Willich ganz toll und sind ein eingespieltes Team. Zum Beispiel übernehmen wir Tage, an denen die Tafel keine Lebensmittel rettet. Da die Mengen und auch die Vielfalt bei unseren Rettungen sehr unterschiedlich sind, bringen wir Foodsaver nach Absprache größere Mengen auch zur Tafel. Außerdem retten wir bei der Tafel die Lebensmittel, die nach der Ausgabe noch übrig sind und dort nicht mehr verwahrt werden können. Woher weiß ich, was ich wann wo abholen kann? Wir informieren die Abholer über Soziale Netzwerke (Whatsapp-Gruppen und Facebook), wo es etwas zu retten gibt. Kann man bei euch mitarbeiten? Ja, jeder kann sich auf der Foodsharing-Plattform anmelden und die entsprechenden Schulungen machen, um ein Hygienezertifikat zu erwerben. Was wünschst du dir für die Zukunft? Am besten wäre es natürlich, wenn wir überflüssig wären, weil alle Lebensmittel bedarfsgerecht produziert und eingekauft werden. Ein realistischer Wunsch wäre es aber, dass noch mehr Betriebe kooperieren, so dass auf diese Weise noch mehr Lebensmittel vor dem Müll gerettet werden. Weiterführende Links • foodsharing.de • buendnislebensmittel-rettung.de