Ein kleines Plädoyer für mehr heimische Hecken

In vielen Gärten sieht man zunehmend Stabgitterzäune mit eingewebten Kunststoffstreifen zur Einfriedung und vor allem als Sichtschutz. Dabei hätten Hecken aus heimischen Gehölzen und besser noch aus heimischen Wildsträuchern so viel mehr zu bieten. So bildet sich im Schutz einer Hecke ein günstiges Kleinklima. Sie filtert Staub, Schmutz und schädliche Abgase und wirkt lärmdämpfend. Damit entsteht in dicht besiedelten Gebieten ein wirkungsvoller Schutz vor negativen Umwelteinflüssen und gleichzeitig ein Lebensraum für zahlreiche Tiere. Hecken aus heimischen Gehölzen können ihnen Nahrungsquelle, Nistplatz und Rückzugsmöglichkeit sein. 

In unseren Gärten mangelt es zunehmend an Artenvielfalt, da sie vielfach überwiegend aus Nadelbäumen oder exotischen Ziergehölzen bestehen, die der Natur keine verwertbaren Früchte bieten. Entweder sind die Ziersträucher gänzlich unfruchtbar gezüchtet (Zierkirsche, gefüllter Schneeball, Forsythie) oder ihren Früchten fehlen die geeigneten Abnehmer. Ein gutes Beispiel hierfür ist der beliebte, jedoch nicht heimische Sommerflieder (Schmetterlingsstrauch). Für erwachsene Falter ist er zwar eine begehrte Nektarquelle, als Futterpflanze für Raupen aber völlig wertlos. Ohne Raupen wiederum haben Meisen und andere Vögel keine Nahrung. Besonders der beliebte schnell wachsende Kirschlorbeer ist für unsere heimische Tierwelt ungefähr so nützlich wie eine Kunststoffpflanze.

Im Gegensatz dazu bieten unsere heimischen Gehölze der Tierwelt das ganze Jahr lang einen mehr oder weniger reich gedeckten Tisch und sind dabei noch sehr preiswert.

Eine schöne Übersicht über heimische Heckenpflanzen und Sträucher sowie wertvolle Pflanztipps finden Sie beispielsweise im Internet auf der Seite des NABU.