Klimafreundliches Pflegen

Bild: Logo der Initiative »klimafreundlich pflegen« weitere Infos unter: klimafreundlich-pflegen.de

Für viele Menschen in Deutschland wird der Wunsch nach Veränderung immer lauter, doch dem Einzelnen fehlt häufig eine Idee, welcher persönlicher Beitrag möglich wäre. In einer repräsentativen Studie des Umweltbundesamtes stuften 2019 rund 68 Prozent der befragten Personen Umwelt- und Klimaschutz als sehr wichtige Herausforderung ein. Eine Möglichkeit Veränderungen anzustoßen sehen wir in dem Projekt »Klimafreundliches Pflegen«.

Die zunehmende Erderwärmung wird an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens sichtbar und bringt auch unsere Gesundheit aus dem Takt. Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin beschrieb man den Klimawandel z. B. »als einen medizinischen Notfall«. Immer mehr Menschen erkranken an Allergien und Atemwegserkrankungen. Mehr als 150.000 Menschen sterben vorzeitig.
Bereits heute leiden 40 Prozent der Deutschen an mindestens einer Allergie. Expert:innen der Umweltmedizin befürchten eine enorme Zunahme. Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte, dass mehr als 6.000 Menschen an den Folgen der Hitzesommer verstarben.

In stationären Einrichtungen der Altenhilfe wird laut Erhebung des AWO-Bundesverbandes durchschnittlich pro Pflegeplatz jährlich ein CO2 -Ausstoß von rund 7,5 Tonnen verursacht. Damit die Pariser Klimaziele erreicht werden können, muss dieser Wert in den nächsten 20 – 30 Jahren auf 1 Tonne gesenkt werden. Hierbei sind fünf Themenfelder relevant: Bewusstsein, Energie, Verpflegung, Mobilität und stetige Entwicklung.

In einem ersten Treffen auf Kreisebene durften wir den Ausführungen des AWO-Bundesverbandes zu einigen »Best-practice«-Beispielen auch aus nahen Kreisen folgen. Ganz konkret konnte z. B. im Kreis Wesel die »Mobilität von Mitarbeitenden« durch die Einrichtung von Fahrradständern die Möglichkeit zum Aufladen von Akkus von E-Bikes verbessert werden. Dies erleichterte für die Mitarbeitenden den Umstieg aufs Fahrrad. Andere Ideen wie Dienstplangestaltung unter Berücksichtigung von Fahrgemeinschaften und Zuschuss zum Jahresticket ÖPNV wurden umgesetzt.
Die ehemalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze stellte in einer Pressemitteilung am 28. Oktober 2021 diesbezüglich ihre Pläne vor: »Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, braucht es ein breites Bündnis kommunaler Akteure: von Städten, Gemeinden und Landkreisen, bis hin zu Sportvereinen, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden und Schulen. […] Das Engagement für den Klimaschutz macht sich bezahlt, nicht nur durch geringere Energiekosten, sondern auch durch mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort.« Mit der neuen Kommunalrichtilinie wurden entsprechende Fördermöglichkeiten noch einmal erweitert.