Kernenergiefreie Stromversorgung für Willich

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Die Ereignisse von Fukushima haben in Deutschland zu einer umfassenden Diskussionüber die Nutzung der Kernenergie und die Möglichkeit einer alternativenStromerzeugung ausgelöst. Im Rahmen dieser Diskussion wird immer wieder daraufverwiesen, dass neben der großen Linie in der Energiepolitik auch die regionalen undkommunalen Entscheidungsträger vor Ort den energiepolitischen Wandel fördern undgestalten können. Auch in Willich ergibt sich durch die Mehrheitsbeteiligung amwichtigsten Stromversorger vor Ort, den Stadtwerken Willich, diese Möglichkeit.Die Stadtwerke beziehen seit Jahren selbständig durch längerfristige Lieferverträgeund Stromkäufen die Strommengen, die ihre Endkunden, die Bürgerinnen und Bürgerder Stadt Willich, die ortsansässigen Unternehmen sowie die Stadtverwaltungbenötigen. Dabei wurde bisher auch Strom aus Kernenergie bezogen. DurchBeschluss des Stadtrates beteiligten sich die Stadtwerke am Projekt „GEKKO“, einemGemeinschaftskohlekraftwerk unter Federführung von RWE sowie einem „GreenGECCO“ genannten Projekt zum Ausbau von Kapazitäten zur regenerativenEnergieerzeugung.Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN beantragt nun, dass der Stadtrat in seinerSitzung am 19.Mai 2011 – unbeschadet der Zuständigkeiten der Organe der FRAKTION IM RAT DER STADT WILLICH Stadtwerke Willich – folgende Leitlinien für den Stromeinkauf durch die Stadt Willich und die Stadtwerke Willich beschließt:

1. Die Stadt Willich bezieht als Stromkunde nur noch regenerativ erzeugten Strom.

2. Die Stadtwerke Willich gehen keine neuen Lieferverträge, die den Bezug von in Kernkraftwerken erzeugtem Strom ab dem 1. Januar 2012 vorsehen, ein. Laufende Verträge bleiben unberührt.

3. Der Anteil regenerativ erzeugten Stroms, der von den Stadtwerken vertriebenwird, beträgt ab 2012 mindestens 30 % der Gesamtstrommenge

4. Die Umstellung der Stromversorgung durch die Stadtwerke Willich soll möglichst kostenneutral erfolgen, sodass Preiserhöhungen für die Endkunden vermieden werden kann.

Die Stadt Willich befindet sich seit mehreren Jahren in einer Entwicklung zu einerökologischen Stadt. Dies zeigt sich an Auszeichnungen wie dem „European EnergyAward“, der Nutzung von Geothermie, der Förderung der Bürgersolar e.G. und denskizzierten Zielen im Stadtprogramm. Die Veränderungen beim Strombezug undInvestitionen zur Erzeugung regenerativen Stroms sind daher eine weitere Facette indieser Entwicklung.

Für die Fraktion

gez. Dr. Raimund Berg